Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
drauf
kontrahiert (schon mittelhochdeutsch; s. unten draufgehen) aus "darauf", selbständig als Ausruf; ferner in ⇓ "S007" drauf und dran seinim Begriff sein‹ (1776 Wagner; L060 2DWb); seit dem Frühneuhochdeutschen häufig in Zusammensetzungen, umgangssprachlich die Wendung jmd. hat etwas draufjmd. ist klug, talentiert‹ (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–35), vgl. "intelligent" (↑ "Intelligenz"), vgl.
draufgehen
1 von Vorräten, Geld usw. ›aufgebraucht werden‹ (druf gegangen mhd. ; L060 2DWb).
2 Umgangssprachlich ›sterben‹, vor allem ⇓ "S202" soldatensprachlich (1566 Fronsperger; L060 2DWb); Sie haben ein Attentat auf den Adolf gemacht… Er ist beinah draufgegangen (B.A024 Bertolt Brecht, Schweyk [Werke VII,1991] 184); ↑ "sterben". Ebenfalls vor allem militärisch seit 1664
3entschlossen und geradlinig auf ein Ziel losgehen‹ (L060 2DWb), dazu
Draufgängerverwegener Hitzkopf‹ (1896 Raabe; L060 2DWb), davon abgeleitet (1912 Morgenstern; L060 2DWb)
draufgängerischresolut und verwegen(2.1/ 2.2) auf ein Ziel losgehend‹; weiter ein draufgängerischer Typ(gegenüber Frauen), auch nahe an ›rücksichtslosdraufgängerischer Autofahrer, Unternehmer; vgl. "mutig" (↑ "Mut").
drauflos- in Zusammensetzungen wie drauflosgehen, drauflosreden seit dem 17. Jahrhundert (L060 2DWb).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: drauf