Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dorn
gemeingermanisch (got. þaúrnus). Dorn bezeichnet außer dem einzelnen Dorn auch einen Dornstrauch, besonders in Zusammensetzungen wie Hagedorn, Rotdorn, Weißdorn, Schwarzdorn; ferner verschiedene spitze Werkzeuge. Häufig in übertragener und sprichwörtlicher Verwendung, z. B. jmdm. ein Dorn im Auge sein, schon mittelhochdeutsch. Ursprünglich ist es stark, jetzt im Singular stark, im Plural schwach (daneben selten Dörner); stark nur, wenn es ein Werkzeug bezeichnet (vereinzelt auch noch bei Uhland). Vgl. "Leichdorn". Übertragen zum geflügelten WortDornröschenschlaf ›lange Periode der Bedeutungslosigkeit/ Passivität‹ (1906; L060 2DWb), nach der Märchenfigur (⇓ "S074" Grimm). Veraltetes Adjektiv dornen (ahd. ) ›aus Dornen bestehend‹; Luther hat dörnen Krone, das später in die Zusammensetzung Dornenkrone verändert wurde; mit anderer Bildung
dornig (mhd. ).
gemeingermanisch (got. þaúrnus). Dorn bezeichnet außer dem einzelnen Dorn auch einen Dornstrauch, besonders in Zusammensetzungen wie Hagedorn, Rotdorn, Weißdorn, Schwarzdorn; ferner verschiedene spitze Werkzeuge. Häufig in übertragener und sprichwörtlicher Verwendung, z. B. jmdm. ein Dorn im Auge sein, schon mittelhochdeutsch. Ursprünglich ist es stark, jetzt im Singular stark, im Plural schwach (daneben selten Dörner); stark nur, wenn es ein Werkzeug bezeichnet (vereinzelt auch noch bei Uhland). Vgl. "Leichdorn". Übertragen zum geflügelten WortDornröschenschlaf ›lange Periode der Bedeutungslosigkeit/ Passivität‹ (1906; L060 2DWb), nach der Märchenfigur (⇓ "S074" Grimm). Veraltetes Adjektiv dornen (ahd. ) ›aus Dornen bestehend‹; Luther hat dörnen Krone, das später in die Zusammensetzung Dornenkrone verändert wurde; mit anderer Bildung
dornig (mhd. ).