Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
doppelt
ältere Form doppel (frühnhd.), aus franz. double, bis Anfang des 18. Jahrhunderts üblich, von Voß wieder aufgenommen, noch bei Grillparzer (mit dopplem Eindruck). Geblieben ist sie in älteren Zusammensetzungen, analog zu denen auch die jüngeren Zusammensetzungen (anfangs mit doppelt-) gehen, s. u., wobei auch die Ausspracheerleichterung eine Rolle spielt. Die Form doppelt kommt auch schon seit dem 16. Jahrhundert vor. Sie ist entstanden durch eine Kontamination aus doppel und dem Partizip gedoppelt. Dieses ist als reines Adjektiv im Sinne von doppelt noch im 18. Jahrhundert allgemein üblich.⊚ doppelt und dreifach ›wiederholt, mehr als nötig‹ (L092 GoeWb).
doppelbödig ›etwas hinter einem (falschen) Schein verbergend‹ (1914; L060 2DWb), wohl aus der Zauberkunst übertragen, besonders doppelbödige Moral.
Doppeldecker ›Flugzeug mit doppelten Tragflächen‹ (1916; L060 2DWb), dann auch für den zweistöckigen Bus.
doppeldeutig ›zweideutig‹ (doppeltdeutig 1641 Harsdörffer; L060 2DWb).
Doppelgänger 1796 von ⇓ "S238" A139 Jean Paul im Siebenkäs (Doppeltgänger 1,93) gebildet ⇓ "S001" für eine Erscheinung, in der jemand sich selbst außer sich zu sehen glaubt, jetzt allgemein für einen Menschen, der einem anderen auffallend ähnlich sieht.
doppelgleisig Ende des 19. Jahrhunderts als Gegensatz zu eingleisig im Bahnwesen, inzwischen auch übertragen ›unaufrichtig‹ doppelgleisige Strategie.
Doppelleben (1803; L060 2DWb) zunächst ›Leben in der Zweisamkeit‹, seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch schon ›Existenz in verschiedenen Formen, Funktionen‹, jetzt gewöhnlich für eine Existenz mit einer normalen und einer dunklen, verborgenen Seite.
Doppelpunkt ⇓ "S189" L284 Justus Georg Schottelius und ⇓ "S071" L381 Christian Gueintz 1641 für lat. colon (L360 ZDW15,40).
doppelzüngig (L105 Georg Henisch 1616) ›unaufrichtig sprechend‹, nach der gespaltenen Zunge der Schlange.
doppeln frühneuhochdeutsch vom Adjektiv doppel(t) abgeleitet, noch gehoben, im 18. Jahrhundert durch
verdoppeln abgelöst; dazu
Dopp(e)lung eines consonanten doppelung 1593 L104 Sebastian Helber (L060 2DWb), ⇓ "S208" sprachwissenschaftlich für eine elementare Art der Wortbildung durch Verdopplung: Wauwau (wiederholend), "Klimbim" (reimend), "Singsang" (ablautend).
Doppel Neutr. < franz. double
1 ›Zweitschrift, Kopie‹ (Anfang des 17. Jahrhunderts),
2 im ⇓ "S205" Sport, besonders Tennis, ›Spiel zweier Paare‹.
doppelbödig ›etwas hinter einem (falschen) Schein verbergend‹ (1914; L060 2DWb), wohl aus der Zauberkunst übertragen, besonders doppelbödige Moral.
Doppeldecker ›Flugzeug mit doppelten Tragflächen‹ (1916; L060 2DWb), dann auch für den zweistöckigen Bus.
doppeldeutig ›zweideutig‹ (doppeltdeutig 1641 Harsdörffer; L060 2DWb).
Doppelgänger 1796 von ⇓ "S238" A139 Jean Paul im Siebenkäs (Doppeltgänger 1,93) gebildet ⇓ "S001" für eine Erscheinung, in der jemand sich selbst außer sich zu sehen glaubt, jetzt allgemein für einen Menschen, der einem anderen auffallend ähnlich sieht.
doppelgleisig Ende des 19. Jahrhunderts als Gegensatz zu eingleisig im Bahnwesen, inzwischen auch übertragen ›unaufrichtig‹ doppelgleisige Strategie.
Doppelleben (1803; L060 2DWb) zunächst ›Leben in der Zweisamkeit‹, seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch schon ›Existenz in verschiedenen Formen, Funktionen‹, jetzt gewöhnlich für eine Existenz mit einer normalen und einer dunklen, verborgenen Seite.
Doppelpunkt ⇓ "S189" L284 Justus Georg Schottelius und ⇓ "S071" L381 Christian Gueintz 1641 für lat. colon (L360 ZDW15,40).
doppelzüngig (L105 Georg Henisch 1616) ›unaufrichtig sprechend‹, nach der gespaltenen Zunge der Schlange.
doppeln frühneuhochdeutsch vom Adjektiv doppel(t) abgeleitet, noch gehoben, im 18. Jahrhundert durch
verdoppeln abgelöst; dazu
Dopp(e)lung eines consonanten doppelung 1593 L104 Sebastian Helber (L060 2DWb), ⇓ "S208" sprachwissenschaftlich für eine elementare Art der Wortbildung durch Verdopplung: Wauwau (wiederholend), "Klimbim" (reimend), "Singsang" (ablautend).
Doppel Neutr. < franz. double
1 ›Zweitschrift, Kopie‹ (Anfang des 17. Jahrhunderts),
2 im ⇓ "S205" Sport, besonders Tennis, ›Spiel zweier Paare‹.