Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
doof
mittelniederdt. doftaub‹, ›leer‹, ›eitel‹, ›vergeblich‹. Das entsprechende hochdt. "taub" konnte mittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch ebenfalls in der Bedeutung ›dumm‹ verwendet werden: taube narren (1488; L059 DWb), hat diese Bedeutung jedoch nicht in die neuhochdeutsche Standardsprache mitgeführt. ›Dumm‹ wird indessen zur Hauptbedeutung des im 18./ 19. Jahrhundert in die hochdeutsche Stadtsprache Norddeutschlands entlehnten doof, dies möglicherweise begünstigt durch die Metapher doofe Nuß für ›Hohlkopf‹, ›Dummkopf‹: Doove Nöteleere Nüsse‹ (L253 Michael Richey 1755), vgl. auch norddt.-hochdt. Doofkopp. Insbesondere von Berlin aus (1929 Döblin; L060 2DWb) dringt doof seit etwa 1920 auch nach Süden vor. Beschleunigte Verbreitung durch die deutschen Namen Dick und Doof der amerikanischen Filmkomiker Laurel und Hardy. Ähnlich {{link}}blöd{{/link}} heute ⇓ "S105" jugendsprachlich auch ›langweilig, uninteressantSchule ist doof und überhaupt in Bekundungen der Ablehnung: Das ist mir zu doof; Wie doof!
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: doof