Distanz
(1461; L060 ²DWb) < lat. distantia,1.1 räumlich ›Abstand, Entfernung‹ (seltener zeitlich, seit dem 18. Jahrhundert); ⇓ "S205" sportsprachlich ›abgemessene Strecke‹, auch ›Zeitspanne‹ über die volle Distanz gehen (L337 WdG);
1.2 seit ca. 1900 übertragen auf Soziales: Auch mit Ihrem Stillschweigen überschreiten Sie die Distanz, die ein Angestellter zu Handlungen der Herrschaft einzuhalten hat (A243 Carl Sternheim, 1913 1,2), wohl über die Vorstellung ›gebührender Abstand‹, z. B. beim Marsch (L264 Daniel Sanders 1871);
1.3 dann allgemein in bezug auf emotionelle und geistige Haltung ›Zurückhaltung, Reserviertheit‹ die Distanz wahren; zu jmdm. auf Distanz gehen; kritische Distanz.
distanzieren < franz. distancer
1.1 (veraltet) ›auf Abstand halten‹ (1847; L060 ²DWb),
1.2 jetzt gewöhnlich reflexiv ›(innerlich) abrücken‹ sich kritisch von jmdm. / etwas distanzieren,
1.3 sportsprachlich transitiv ›(einen Gegner) hinter sich lassen‹; zu distanzieren(1.2)
distanziert ›reserviert, kühl‹ versuchte dabei zurückhaltend und distanziert zu wirken (Ch.A117 Christoph Hein, Tangospieler 47).