Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Diskothek
1 (veraltet) ›Schallplattensammlung‹ (1935; L060 2DWb), wohl < gleichbedeutend ital. discoteca (1927), worin griech. dískos ›Scheibe‹ und theke ›Behältnis‹ (↑ "Theke"): manche Schulen haben besonders für die Zwecke des Sprachunterrichts eine Diskothek (L337 WdG1967),2"S149"Tanzlokal mit Schallplattenmusik‹ (↑ "Diskjockey") < franz. discothèque: in Paris entsteht derzeit durchschnittlich jede Woche eine neue Diskothek (1965 Der Spiegel; L060 2DWb), gebucht L056 Duden 171973;
3 die französische Bezeichnung für (2) wird in den 60er Jahren als discotheque ins Englische übernommen, in den USA ist um 1970 die neue Aufmachung des Lokals mit technischen Spezial-(Licht-)Effekten usw. entwickelt, kurz Disco, Disko (⇓ "S009" < amerik. -engl. disco), seit den späteren 70er Jahren im Deutschen gängig: Dutzende von Spiegelkugeln, Konfetti-Kanonen, Seifenblasen-Maschinen, Duftmaschinen und eine 400 qm große Tanzfläche verwandeln das ehemalige Kino in ein wahres Disco-Wunderland (1979 Zeitschrift Bravo; L082 2FWb); die Schallplatte ist inzwischen von der CD (1983; L010 AWb; kurz für Compact Disk) abgelöst, das Programm vielfach mit (auch erotischen) Live-Darbietungen angereichert. Zu (3) Bildungen wie Diskomusik, Diskofox, Diskoqueen, Diskolook, Diskomode. Zum gleichen Wortstamm
Diskette (1980; L010 AWb) < ⇓ "S059" engl. diskette, in der ⇓ "S043" EDV üblicher Datenträger, anfangs auch Floppy Disk.
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