Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Diele
ahd. dil(a), mhd. dil(le) (zu einem gemeingermanischen, mit lat. tellus›Erde‹ verwandten Stamm);1 seit Beginn hoch- und niederdeutsch ›starkes Brett, Bohledie knarrenden Dielen der Treppen hinter uns lassend, öffneten wir die Tür (P.A276 Peter Weiss, Ästhetik I,25), schon in mittelhochdeutscher Zeit süddeutsch auch ›Zimmerdecke (aus Holz)‹, daher DielenbaumDeckenbalken‹, DielenkammerKammer im Obergeschoß‹;
2.1 vom Niederdeutschen (mittelniederdt. dele) ausgehend ›Fußboden, Estrich‹, aus Lehm (L004 Johann Christoph Adelung, L033 Joachim Heinrich Campe) oder beliebigem Material, auch ›Tenne‹ (Scheundiele L004 Johann Christoph Adelung), daher ›Tanzfläche‹ und weiter ›Vergnügungslokaleine diele mit sektzwang (Kisch; L060 2DWb), besonders Eisdiele;
2.2 seit dem 14. Jahrhundert, zuerst niederdeutsch, heute noch westdeutsch (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 25) ›Hausflur, Eingangsraum der Wohnung‹, von der Vorstellung der Fußbodenfläche (2.1) her; vgl. Wortfeld ↑ "Wohnung".
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