Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
dick
ahd. dicki, mhd. dic und dicke, gemeingermanisch (engl. thick), vereinigt ursprünglich in sich die Bedeutungen von lat. densusund crassus, in beiden ⇓ "S012" Gegensatz zu "dünn". Vgl. für die Bedeutung ›dicht‹ auf den Bergen wird das Getreide dick stehen(Luther), unter den dicken Zweigen (Luther), dicke Scharen (Opitz), in Rosen, wo sie am dicksten blühen, versteckt (Wieland), dickbelaubter Linden (E.T.A.Hoffmann), die sich so dick (›zahlreich‹)zusammen fanden (Schiller). Diese Verwendung ist allmählich zurückgetreten, indem das verwandte "dicht" üblicher geworden ist, doch vgl. dicker Wald, Nebel, dicke Luft; ⇓ "S007"⊚ mit jmdm. durch dick und dünn gehen ›treu beistehen‹ (1871; L060 2DWb), älter durch Dick und Dünn ›über schlechten Weg‹ (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 2,31); allgemein von Flüssigkeiten dicke Suppe, dicke Milch (landschaftlich ›saure Milch‹); daher auch die Verwendung des Adverbs dickeim Mittelhochdeutschen im Sinne von ›oft‹, noch jetzt mundartlich. In der jetzt üblichen Bedeutung konkurriert dickim Mittelhochdeutschen mit "groß". Übertragen
⊚⊚ ein dickes Fell haben »gegen die Züchtigungen abgehärtet seyn« (L004 Johann Christoph Adelung); etwas dick(e) haben (1886 Holz; L060 2DWb), besonders auch berlinisch (L254 Der richtige Berliner 1878); dick(e) tun ›sich wichtig machen‹ (1782 Pestalozzi; L060 2DWb).
Dickkopf als Wortbildung um 1600, dann übertragen ›schwerfälliger, dummer Mensch‹, erst 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts speziell ›eigensinniger, starrsinniger Mensch‹, wie offenbar etwas früher das Adjektiv
dickköpfig »von halsstarrigem wesen« (L059 DWb1860); gleichzeitig
Dickschädel ›Starrkopf‹.
Dickicht (1682; L060 2DWb) zu dick in der Bedeutung ›dicht‹, gebildet wie "Röhricht", Weidicht, "Kehricht" (ahd. Suffix ahi, t später angetreten).
ahd. dicki, mhd. dic und dicke, gemeingermanisch (engl. thick), vereinigt ursprünglich in sich die Bedeutungen von lat. densusund crassus, in beiden ⇓ "S012" Gegensatz zu "dünn". Vgl. für die Bedeutung ›dicht‹ auf den Bergen wird das Getreide dick stehen(Luther), unter den dicken Zweigen (Luther), dicke Scharen (Opitz), in Rosen, wo sie am dicksten blühen, versteckt (Wieland), dickbelaubter Linden (E.T.A.Hoffmann), die sich so dick (›zahlreich‹)zusammen fanden (Schiller). Diese Verwendung ist allmählich zurückgetreten, indem das verwandte "dicht" üblicher geworden ist, doch vgl. dicker Wald, Nebel, dicke Luft; ⇓ "S007"⊚ mit jmdm. durch dick und dünn gehen ›treu beistehen‹ (1871; L060 2DWb), älter durch Dick und Dünn ›über schlechten Weg‹ (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 2,31); allgemein von Flüssigkeiten dicke Suppe, dicke Milch (landschaftlich ›saure Milch‹); daher auch die Verwendung des Adverbs dickeim Mittelhochdeutschen im Sinne von ›oft‹, noch jetzt mundartlich. In der jetzt üblichen Bedeutung konkurriert dickim Mittelhochdeutschen mit "groß". Übertragen
⊚⊚ ein dickes Fell haben »gegen die Züchtigungen abgehärtet seyn« (L004 Johann Christoph Adelung); etwas dick(e) haben (1886 Holz; L060 2DWb), besonders auch berlinisch (L254 Der richtige Berliner 1878); dick(e) tun ›sich wichtig machen‹ (1782 Pestalozzi; L060 2DWb).
Dickkopf als Wortbildung um 1600, dann übertragen ›schwerfälliger, dummer Mensch‹, erst 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts speziell ›eigensinniger, starrsinniger Mensch‹, wie offenbar etwas früher das Adjektiv
dickköpfig »von halsstarrigem wesen« (L059 DWb1860); gleichzeitig
Dickschädel ›Starrkopf‹.
Dickicht (1682; L060 2DWb) zu dick in der Bedeutung ›dicht‹, gebildet wie "Röhricht", Weidicht, "Kehricht" (ahd. Suffix ahi, t später angetreten).