Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
dicht
mit niederdeutscher Kürzung vor Doppelkonsonant aus mhd. / mittelniederdt. dihte, einem gemeingermanischen Wort (engl. tight), das aber in Oberdeutschland untergegangen war, abgeleitet aus dihen: nhd. (ge-)deihen (↑ "gedeihen"). Bei Luther auch ›gediegen‹ (von Metallen). Sonst ist es Gegensatz zu "dünn" nach einer Seite hin und berührt sich im Gebrauch mit "dick". In bezug auf Gefäße, Tuchstoffe usw. ›undurchlässig‹ (wasserdicht); daher dicht haltendas Wasser nicht durchlassen‹, umgangssprachlich dichthaltenzu schweigen verstehen‹ (niederdeutsch 18. Jahrhundert); ebenso dichtmachenschließen‹; seemannssprachlich Schott dichtTür zu!‹. DazuDichte(mittelniederdt./ frühnhd.) ⇓ "S169" physikalisch ›Konsistenz‹, erst im 20. Jahrhundert übertragen die dichte der idee (Musil; L060 2DWb).
dichten1"S087" (16. Jahrhundert) ⇓ "S220" technisch z. B. ein Faß dichten (L004 Johann Christoph Adelung).
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