Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Diät
›Schonkost‹, im 15. Jahrhundert < lat. diaeta < griech. díaita ›Lebensweise, Lebensunterhalt‹, seit Hippokrates fachsprachlich in der Medizin: wie er recht halt syn dyget, Die jm der artzt gesetzet hett (Brant 1494; L081 FWb), bei Paracelsus 1536 Diet (L081 FWb), gebucht L297 Sperander 1727, In solcher Zeit, und bei so magerer Diät (Wieland; L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), häufig in den Wendungen: streng Diät leben; Diät kochen; er wurde auf Diät gesetzt (L099 3GWb), Komposita: Diätassistent, Diätassistentin, Diätkoch, Diätköchin;Diäten ⇓ "S172" Plural, wohl Kurzform von Diätengelder (s. unten), ›Aufwandsentschädigungen, Tagegelder (von Abgeordneten)‹ im 18. Jahrhundert < franz. diète ›tagende Versammlung‹, weitere Herkunft unsicher: wohl im 15. Jahrhundert < mittellat. dieta ›Tagung‹, dies entweder < lat. diaeta›Lebensweise‹ und volksetymologisch auf lat. dies ›Tag‹ bezogen »oder (unregelmäßig) aus diesem gebildet« (L176 2Kluge/ Seebold), zunächst Callenbach 1714: Ihr sollt gute Diaetten haben (L081 FWb), dort bereits in der Zusammensetzung : Diaeten-Gelder, bei L297 Sperander 1727 Diäta noch im Sinne von ›Versammlung‹, L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801 erläutert mit Tagegelder (↑ "Tagegeld"), in diesem Sinne auch bei Goethe (L092 GoeWb); In den Parlamenten schwatzen sie, holen sich die dicken Diäten weg (1965 H.Marchwitza, Die Kumiaks; L099 3GWb); auch ›Einkommen außerplanmäßiger Lehrkräfte an Universitäten‹.
›Schonkost‹, im 15. Jahrhundert < lat. diaeta < griech. díaita ›Lebensweise, Lebensunterhalt‹, seit Hippokrates fachsprachlich in der Medizin: wie er recht halt syn dyget, Die jm der artzt gesetzet hett (Brant 1494; L081 FWb), bei Paracelsus 1536 Diet (L081 FWb), gebucht L297 Sperander 1727, In solcher Zeit, und bei so magerer Diät (Wieland; L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), häufig in den Wendungen: streng Diät leben; Diät kochen; er wurde auf Diät gesetzt (L099 3GWb), Komposita: Diätassistent, Diätassistentin, Diätkoch, Diätköchin;Diäten ⇓ "S172" Plural, wohl Kurzform von Diätengelder (s. unten), ›Aufwandsentschädigungen, Tagegelder (von Abgeordneten)‹ im 18. Jahrhundert < franz. diète ›tagende Versammlung‹, weitere Herkunft unsicher: wohl im 15. Jahrhundert < mittellat. dieta ›Tagung‹, dies entweder < lat. diaeta›Lebensweise‹ und volksetymologisch auf lat. dies ›Tag‹ bezogen »oder (unregelmäßig) aus diesem gebildet« (L176 2Kluge/ Seebold), zunächst Callenbach 1714: Ihr sollt gute Diaetten haben (L081 FWb), dort bereits in der Zusammensetzung : Diaeten-Gelder, bei L297 Sperander 1727 Diäta noch im Sinne von ›Versammlung‹, L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801 erläutert mit Tagegelder (↑ "Tagegeld"), in diesem Sinne auch bei Goethe (L092 GoeWb); In den Parlamenten schwatzen sie, holen sich die dicken Diäten weg (1965 H.Marchwitza, Die Kumiaks; L099 3GWb); auch ›Einkommen außerplanmäßiger Lehrkräfte an Universitäten‹.