Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
derb
ahd. derb(i), mhd. derbe (altengl. þeorf, altnord. þjarfr), bedeutet zunächst1 nur ›ungesäuert‹, eine Bedeutung, die auch im älteren Neuhochdeutschen noch fortdauert, später allgemeiner ›fest‹;
2 dann mischt sich dieses Wort mit einem anderen Stamm, der in altnord. djarfr ›mutig, kühn‹ vorliegt (altsächs. derbi, mittelniederdt. derve), und bedeutet ›kräftig, grob‹ (1600 eine derbe maulschelle; L239 PBB(H) 97,218); auch ›stark, groß‹: eine derbe Prise Taback (Schiller), lache mich derb aus (Schiller); ⇓ "S126" bei A075 Johann Wolfgang von Goethe meist positiv ›kraftvoll, tüchtig‹ (»typisch G-sches Urteilswort« L092 GoeWb): dir derber, geprüfter Erdensohn (Brief vom 8.6.16), der tüchtigen, derben, von Naturfülle glänzenden Bilder fanden sich ganze Säle (Dichtung und Wahrheit 28,291,21).
ahd. derb(i), mhd. derbe (altengl. þeorf, altnord. þjarfr), bedeutet zunächst1 nur ›ungesäuert‹, eine Bedeutung, die auch im älteren Neuhochdeutschen noch fortdauert, später allgemeiner ›fest‹;
2 dann mischt sich dieses Wort mit einem anderen Stamm, der in altnord. djarfr ›mutig, kühn‹ vorliegt (altsächs. derbi, mittelniederdt. derve), und bedeutet ›kräftig, grob‹ (1600 eine derbe maulschelle; L239 PBB(H) 97,218); auch ›stark, groß‹: eine derbe Prise Taback (Schiller), lache mich derb aus (Schiller); ⇓ "S126" bei A075 Johann Wolfgang von Goethe meist positiv ›kraftvoll, tüchtig‹ (»typisch G-sches Urteilswort« L092 GoeWb): dir derber, geprüfter Erdensohn (Brief vom 8.6.16), der tüchtigen, derben, von Naturfülle glänzenden Bilder fanden sich ganze Säle (Dichtung und Wahrheit 28,291,21).