Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
darstellen
(frühnhd.)1 konkret ›hinstellen‹ (veraltet) du sollst den Leuchter darstellen(Luther), sie stellt ihm den Krug dar (Pestalozzi), stellt er dem Herrn die Fische dar (Wieland), ich habe mich dargestellt zum ritterlichen Kampfe (Schiller), übertragen daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis darstelle (Luther).
2 Seit dem 17. Jahrhundert ›veranschaulichen, gestalten, wiedergeben‹ vom Künstler, z. B. vom Maler (auch das Gemälde stellt die Flucht nach Ägypten dar); was in der darstellenden kunst die form ist (1799 W. v.Humboldt; L060 2DWb), vom Schauspieler (er stellte den Hamlet vorzüglich dar), vom Dichter (vgl. A162 Friedrich Gottlieb Klopstocks Epigramm Beschreibung und Darstellung 1771), auch allgemein ›erzählen, darlegen, vortragen‹ (L092 GoeWb); ferner in der Chemie einen Stoff darstellen (›präparieren‹). Reflexiv indem er die Gegend rekognoszierte, stellte sich ihm ein Gedanke dar (Schiller); daß Alfons sich mit Gerät und Eisen versehen habe, stellt von selbst sich jedem dar (›ist einleuchtend‹) (Wieland), das stellt sich dar (›das sieht man‹) (Schiller).
Darsteller"S040"Schauspieler‹ Ende des 18. Jahrhunderts mit ⇓ "S140" Darstellerin;
Darstellung (frühnhd.) dem Verb entsprechend, auch als Nomen acti: Die Darstellung ist sehr gut geschrieben (L092 GoeWb).
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