Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dampf
(ahd. ) zu einem ⇓ "S239" untergegangenen starken Verb mhd. dimpfen (vgl. auch "dumpf"). Es wird wie "Rauch" als Bild der Nichtigkeit gebraucht, daher Hans Dampf (↑ "Hans"; auch Dampfhans) als Bezeichnung für einen törichten, eingebildeten Menschen. Veraltet ›Weinrausch‹: im Dampfe des Weines (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); veraltet auch ›Ärger‹, ›Schädigung‹ (wohl aus der früher üblichen Verwendung ›Atemnot‹): mir zum Tort und Dampf (A139 Jean Paul), einem (den) Dampf antun (noch Raabe); hierzu wohl auch redensartlich Dampf ablassen ›seinem Ärger Luft machen‹ (um 1900).Dampfmaschine ⇓ "S220" 1775 ⇓ "S071" Lichtenberg (L060 2DWb) ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. steam-engine (1769 Patent von J.Watt), weiter Dampfboot (1803; L060 2DWb), Dampfwagen (1816; L060 2DWb) für locomotive-engine, Dampfschiff (1815; L060 2DWb) für steamship, vereinfacht
Dampfer (1841; L113 Rolf Hiersche) nach engl. steamer; anfangs mit Nebenform Dämpfer. ⇓ "S138"
dampfen erst seit 18. Jahrhundert gewöhnlich ›Dampf von sich geben‹: die Erde, die Suppe, ein Pferd dampft; er dampft ›läßt den Rauch einer Pfeife, einer Zigarre aufsteigen‹. Doch steht zuweilen auch das als Dampf Aufgehende als Subjekt: in dampfenden Nebeln (Goethe); bis des Vatermörders Blut gegen die Sonne dampft (Schiller). Ganz anders ↑ "abdampfen".
dämpfen (ahd. ) ⇓ "S107" Kausativum zu dimpfen, ursprünglich ›dampfen lassen, zum Dampfen bringen‹.
1 ›etwas Hellbrennendes auf bloßes Dampfen herunterbringen‹, daher ›halb unterdrücken‹, ›mäßigen‹, ›mildern‹, besonders Farben und Töne: mit gedämpfter Stimme (Thümmel; L060 2DWb), auch ›ganz unterdrücken‹, ›bewältigen‹: also werden die Philister gedämpft (Luther).
2 ›langsam kochen‹, ›schmoren‹.
3 Ungewöhnlich wie dampfen: die Erde dämpft mir wieder erquickenden Geruch A075 Johann Wolfgang von Goethe, dafür Iphigenie 1362 die Erde dampft erquickenden Geruch.
Dämpfer
1 ein Werkzeug, um den Ton eines Saiten- oder Blasinstruments zu dämpfen (1781; L060 2DWb);
2 übertragen ›Beeinträchtigung der Hoffnung‹ (1813; L060 2DWb).
Dampfer (1841; L113 Rolf Hiersche) nach engl. steamer; anfangs mit Nebenform Dämpfer. ⇓ "S138"
dampfen erst seit 18. Jahrhundert gewöhnlich ›Dampf von sich geben‹: die Erde, die Suppe, ein Pferd dampft; er dampft ›läßt den Rauch einer Pfeife, einer Zigarre aufsteigen‹. Doch steht zuweilen auch das als Dampf Aufgehende als Subjekt: in dampfenden Nebeln (Goethe); bis des Vatermörders Blut gegen die Sonne dampft (Schiller). Ganz anders ↑ "abdampfen".
dämpfen (ahd. ) ⇓ "S107" Kausativum zu dimpfen, ursprünglich ›dampfen lassen, zum Dampfen bringen‹.
1 ›etwas Hellbrennendes auf bloßes Dampfen herunterbringen‹, daher ›halb unterdrücken‹, ›mäßigen‹, ›mildern‹, besonders Farben und Töne: mit gedämpfter Stimme (Thümmel; L060 2DWb), auch ›ganz unterdrücken‹, ›bewältigen‹: also werden die Philister gedämpft (Luther).
2 ›langsam kochen‹, ›schmoren‹.
3 Ungewöhnlich wie dampfen: die Erde dämpft mir wieder erquickenden Geruch A075 Johann Wolfgang von Goethe, dafür Iphigenie 1362 die Erde dampft erquickenden Geruch.
Dämpfer
1 ein Werkzeug, um den Ton eines Saiten- oder Blasinstruments zu dämpfen (1781; L060 2DWb);
2 übertragen ›Beeinträchtigung der Hoffnung‹ (1813; L060 2DWb).