Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dame
(1592; L147 William Jervis Jones) < franz. dame ( < lat. domina), hat das ursprünglich vollkommen synonyme ↑ "Frau" zum Teil aus seiner ursprünglichen Verwendung verdrängt; bis um 1800 meist1adlige, vornehme Frau‹; Dame des HausesHausherrin‹ (1802; L060 2DWb). In der ⇓ "S011" Anrede meine Damen… entsprechend franz. mes dames. Der Wandel des gesellschaftlichen Idealbildes prägt die Bedeutung immer wieder um, die im Laufe der Geschichte schwankt zwischen ›Mätresse‹, ›Dirne‹ (nach franz. dame d'amour, de joie), seit dem 17. Jahrhundert, und ›Dame im höchsten Sinn‹ (1870 Raabe). 1895 A060 Theodor Fontane (Effi Briest, 4,67) Sie war überhaupt keine Frau, im günstigsten Falle war sie eine Dame, das sagt alles; »Dame« hat beinah immer einen Beigeschmack. Speziell auch ›Partnerin beim Tanz‹ (17. Jahrhundert), kurz für Gesellschaftsdame bzw. Tischdame.
2.1 (1616 Dammen-Spiel; L147 William Jervis Jones) Bezeichnung für ein Brettspiel, eigentlich für den bevorzugten Stein darin, der mit einem anderen belegt wird;
2.2Spielkarte mit dem Bild der Dame‹ (17. Jahrhundert);
2.3 Bezeichnung einer Schachfigur (1754; L060 2DWb), älter Königin.
DamenwahlAufforderung zum Tanz durch die Damen‹ (L265 Daniel Sanders Erg. 1885).
damenhaftnach Art einer vornehmen Dame‹ (1870; L060 2DWb).
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