Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Burg
ahd. bur(u)g, mhd. burc, gemeingermanisch (engl. borough), im Ablaut zu "Berg" und "bergen", also ursprünglich ›befestigte Höhe‹; Plural früher Bürge, jetzt schwach Burgen. Anfangs auch allgemein ›Stadt‹, indem die Befestigung das war, was die Stadt charakterisierte; daher noch Ortsnamen wie Augsburg, Magdeburg, Burg, ferner Burgemeister und die Ableitung ↑ "Bürger". Nach der Funktion im Sinne von ›Schutz‹: Ein feste Burg ist unser Gott(Luther). Jetzt gewöhnlich von den befestigten Adelssitzen auf einer Anhöhe, die v. a. seit dem 12. Jahrhundert entstanden: der adel steigt von seinen alten burgen (Schiller; L059 DWb). Übertragen von den ringförmigen Sandwällen am Strand zum Schutz vor Wind (Sandburg).Burgfriede mhd. burcvride; historisch ›Schutz gegen Gewalttätigkeit, den der Aufenthalt im Stadtgebiet gewährt‹ (↑ "Frieden"), dann ›Gebiet, innerhalb dessen dieser Schutz gewährt ist‹, also ›Stadtgebiet‹; seit dem 18. Jahrhundert vor allem »die öffentliche Sicherheit, welche die Rechte den fürstlichen Bürgen oder Residenzen, und… allen öffentlichen Örtern beylegen« (L003 Johann Christoph Adelung 1774), auch schon, wie heute nur noch, ›vereinbarter Friede, Pause in einem Streit‹.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Burg