Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bühne
mhd. büne (vielleicht zu "Boden"); ursprünglich ›Brettergerüst‹, z. B. das eines Marktschreiers: um einen Arzt und seine Bühne(Lessing); seit dem 18. Jahrhundert verkürzt ⇓ "S040" aus "Schaubühne" (Lessing) ›Theaterpodium‹, metonymisch »die ganze Schauspielkunst« (L004 Johann Christoph Adelung): Verbesserung der Deutschen Bühne (ebenda), bzw. ›Theater‹: die Hamburger, die Berliner bühne (L059 DWb); übertragen des lebens bühne (ebenda), von der politischen Bühne abgehen. Westoberdeutsch, wie schon mittelhochdeutsch, auch für die (bretterne) Decke eines Zimmers und für den Raum darüber unter dem Dach (↑ "Boden"). Vgl. "Bönhase". Aus Bühnensprache (s. unten) präzisierendBühnenaussprache (1898 Th.Siebs, Deutsche Bühnenaussprache) während nirgends im deutschen Sprachgebiete eine mustergültig zu nennende Aussprache herrscht, bietet uns die deutsche Bühnenaussprache… eine Richtschnur… Die deutsche Bühnenaussprache kann… als deutsche Hochsprache bezeichnet werden (ebenda, Einleitung 141927,1); vgl. "Hochsprache", "Aussprache".
Bühnensprache"S208"
1Fach- und Berufssprache des Theaterwesens‹ (L032 Joachim Heinrich Campe Erg. s. v. Catastrophe); vgl. U.Rohr, Der Theaterjargon, 1952;
2Sprache, die auf der Theaterbühne gesprochen wird‹ im Sinne von ›mustergültige Aussprache‹ (L264 Daniel Sanders; H.L237 Hermann Paul, Prinzipien, 1880,268), s. oben Bühnenaussprache.
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