Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Buhle
mhd. buole. Ahd. Buolo erscheint nur als Männername (ursprünglich wohl kindliche Kose- und Lallform für Bruder, ↑ "Bube");1.1 daraus dann das Appellativum zuerst im 13. Jahrhundert als kosendes Schmeichelwort, auch für Verwandte;
1.2 bald auf den Geliebten beschränkt, so noch bei Luther und ⇓ "S015" dann von Dichtern des 18. Jahrhunderts aus dem Volkslied wiederaufgenommen (L178 Werner Kuhberg).
2.1 Das Fem. die Buhle ›Geliebte‹ seit dem Spätmittelhochdeutschen: Es war ein König in Thule… Dem sterbend seine Buhle / Einen goldnen Becher gab(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2761).
2.2 Bei Luther auch bereits negativ »von einer unerlaubten Liebe« (L004 Johann Christoph Adelung), Buhldirne 1730 Gottsched (L164 Friedrich Kluge); ⇓ "S140" Buhlin (A222 Friedrich Schiller): die Buhlin [»Metze Zypria«] mit dem Honigmunde (Der Venuswagen 63). Dazu weiter buhlerisch ›schmeichelnd, verführerisch‹ Sie… streichelt ihn mit buhlerischer Hand (A066 Christian Fürchtegott Gellert, Fabeln, 1,15), öfter vom Wind bei Eichendorff; Buhlkunst (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 11,27); Buhlschaft ›(unerlaubte) Liebschaft‹ Buhlschaft treibend mit der Seekuh (A118 Heinrich Heine, Romanzero, 3,61), noch bei C.F.Meyer.
buhlen mhd. buolen ›lieb haben‹; (mit jmdm. ) um etwas buhlen ›(mit jmdm. zugleich) um etwas werben‹, besonders um jmds. Gunst buhlen; daher
Nebenbuhler ›Rivale‹ (Nebenbuhl bei Lessing und Tieck), auch übertragen: in seiner werkstatt träume sich der künstler / zum nebenbuhler der natur (Schiller; L059 DWb); Nebenbuhlerin (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 11,38).
mhd. buole. Ahd. Buolo erscheint nur als Männername (ursprünglich wohl kindliche Kose- und Lallform für Bruder, ↑ "Bube");1.1 daraus dann das Appellativum zuerst im 13. Jahrhundert als kosendes Schmeichelwort, auch für Verwandte;
1.2 bald auf den Geliebten beschränkt, so noch bei Luther und ⇓ "S015" dann von Dichtern des 18. Jahrhunderts aus dem Volkslied wiederaufgenommen (L178 Werner Kuhberg).
2.1 Das Fem. die Buhle ›Geliebte‹ seit dem Spätmittelhochdeutschen: Es war ein König in Thule… Dem sterbend seine Buhle / Einen goldnen Becher gab(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2761).
2.2 Bei Luther auch bereits negativ »von einer unerlaubten Liebe« (L004 Johann Christoph Adelung), Buhldirne 1730 Gottsched (L164 Friedrich Kluge); ⇓ "S140" Buhlin (A222 Friedrich Schiller): die Buhlin [»Metze Zypria«] mit dem Honigmunde (Der Venuswagen 63). Dazu weiter buhlerisch ›schmeichelnd, verführerisch‹ Sie… streichelt ihn mit buhlerischer Hand (A066 Christian Fürchtegott Gellert, Fabeln, 1,15), öfter vom Wind bei Eichendorff; Buhlkunst (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 11,27); Buhlschaft ›(unerlaubte) Liebschaft‹ Buhlschaft treibend mit der Seekuh (A118 Heinrich Heine, Romanzero, 3,61), noch bei C.F.Meyer.
buhlen mhd. buolen ›lieb haben‹; (mit jmdm. ) um etwas buhlen ›(mit jmdm. zugleich) um etwas werben‹, besonders um jmds. Gunst buhlen; daher
Nebenbuhler ›Rivale‹ (Nebenbuhl bei Lessing und Tieck), auch übertragen: in seiner werkstatt träume sich der künstler / zum nebenbuhler der natur (Schiller; L059 DWb); Nebenbuhlerin (A279 Christoph Martin Wieland, Oberon 11,38).