Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bube
Ahd. Buobogeht wohl auf eine kindliche Lall- und Koseform (für "Bruder"?) zurück und erscheint nur als Personenname; das Appellativum ist wohl erst daraus entstanden, mhd. buobe, vgl. zu dem Vorgang "Hans", "Buhle".1 Bub ist ⇓ "S212""S195""S164" süddeutsch/ schweizerisch/ österreichisch allgemein entsprechend nord- und mitteldeutsch ↑ "Junge" (L171 Paul Kretschmer 244; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 1), dazu ↑ "Lausbub"; süddt. auch für den Lehrjungen, daher Zusammensetzungen wie Lehrbube, Metzgerbube usw.; süddeutsch ferner für den erwachsenen jungen Mann, in Volksliedern häufig für den Geliebten. Dann auch Bezeichnung für den erwachsenen Knecht (vgl. "Knabe" – "Knappe"), besonders für den Troßknecht, daher übertragen für die Spielkarte, synonym Unter, franz. valet (vgl. L059 DWb).
2"S031" Daraus hat sich spätmittelhochdeutsch die in Norddeutschland allein übliche und heute veraltende Bedeutung ›Schurke‹ entwickelt: Es ist ein loser Bub (L308 Kaspar Stieler), Mein kind / Wenn dich die bösen Buben locken (A180 Martin Luther, Sprüche Salomos 1,10) (↑ "Schalk"); ⇑ "Lotterbube", "Spitzbube"; Bubenstreich, BubenstückUntat‹ (16. Jahrhundert), Büberei (mhd. ), bübisch (spätmhd.) ›verschmitzt, schurkisch‹, bübelnsich bübisch benehmen‹ (Schiller). E.E.Müller, in: Sprache der Gegenwart, Bd. 5, 1969.
Bubikopf"S149" nach dem 1.Weltkrieg für einen kurzen Haarschnitt bei Frauen, vielleicht nach der englischen Bezeichnung dieser neuen Frisur: bobbed hair.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Bube