Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
breit
ahd. , gemeingerm. (engl. broad); ursprünglich überhaupt1 ›ausgedehnt‹, auf eine Fläche bezogen (also nach zwei Dimensionen), daher tautologisch ⇓ "S243" weit und breit, bei Jean Paul variiert in die weite breite welt (L059 DWb); lang und breit auf den sprachlichen Ausdruck bezogen: erzählte des langen und breiten (Gotthelf; L059 DWb); übertragen breite Masse (L320 Trübner), bei A075 Johann Wolfgang von Goethe schon angedeutet Da habt ihr in der Breite gleich gewonnen, / … Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen (Faust I,93).
2 Jetzt bezogen auf diejenige Dimension einer Fläche, in der die Ausdehnung die geringere ist, im Gegensatz zur "Länge"; das Neutrum wird substantivisch gebraucht bei Maßbestimmungen: ich trete dir keinen Finger breit ab; früher mit Genitiv, so noch bei L308 Kaspar Stieler: auch nicht eines Fußes breit. Üblich sind Zusammenschreibungen wie einen Fußbreit, eine Handbreit, die insofern als wirkliche Zusammensetzungen betrachtet werden müssen, als dazu auch der Nominativ ein Fußbreit usw. gebraucht und geradezu der Artikel in neutraler Form gesetzt wird: ein Fußbreit als Akkusativ bei Schiller, jedes eroberte Fußbreit (Kinkel) (↑ "voll"); umgangssprachlich jmdn. breitschlagen (18. Jahrhundert), ursprünglich ›ihn wie Metall für seine Zwecke zurechtmachen‹ zu ›ihn für etwas gewinnen, überreden‹.
Breitseite (16. Jahrhundert) ›Längsseite eines Schiffes‹, dann ⇓ "S124" entsprechend engl. broadside ›gesamte Artillerie einer Schiffseite‹ bzw. deren Abfeuern.
Breite ahd. breiti, mhd. breite;
1 ›Fläche‹, übertragen auf sprachlichen Ausdruck Breite der Darstellung (L264 Daniel Sanders), scherzhaft in epischer Breite (L337 WdG), dazu ↑ "Bandbreite";
2 Gegensatz zu Länge: Die Breite am Tuch (L308 Kaspar Stieler);
3 geographisch »Entfernung von dem Äquator« (L004 Johann Christoph Adelung).
breiten (ahd. ) ›entfalten‹: Aber viel Volcks breitet die Kleider auff den Weg (A180 Martin Luther, Matthäus 21,8), als Geste sehnend breit ich meine arme / nach dem theuren schattenbild (Schiller; L059 DWb), übertragen im Sinne von ›überdecken‹ über kleine schwächen den mantel der liebe breiten (Gotter; L059 DWb). ⇑ "unterbreiten", "verbreiten".
2 Jetzt bezogen auf diejenige Dimension einer Fläche, in der die Ausdehnung die geringere ist, im Gegensatz zur "Länge"; das Neutrum wird substantivisch gebraucht bei Maßbestimmungen: ich trete dir keinen Finger breit ab; früher mit Genitiv, so noch bei L308 Kaspar Stieler: auch nicht eines Fußes breit. Üblich sind Zusammenschreibungen wie einen Fußbreit, eine Handbreit, die insofern als wirkliche Zusammensetzungen betrachtet werden müssen, als dazu auch der Nominativ ein Fußbreit usw. gebraucht und geradezu der Artikel in neutraler Form gesetzt wird: ein Fußbreit als Akkusativ bei Schiller, jedes eroberte Fußbreit (Kinkel) (↑ "voll"); umgangssprachlich jmdn. breitschlagen (18. Jahrhundert), ursprünglich ›ihn wie Metall für seine Zwecke zurechtmachen‹ zu ›ihn für etwas gewinnen, überreden‹.
Breitseite (16. Jahrhundert) ›Längsseite eines Schiffes‹, dann ⇓ "S124" entsprechend engl. broadside ›gesamte Artillerie einer Schiffseite‹ bzw. deren Abfeuern.
Breite ahd. breiti, mhd. breite;
1 ›Fläche‹, übertragen auf sprachlichen Ausdruck Breite der Darstellung (L264 Daniel Sanders), scherzhaft in epischer Breite (L337 WdG), dazu ↑ "Bandbreite";
2 Gegensatz zu Länge: Die Breite am Tuch (L308 Kaspar Stieler);
3 geographisch »Entfernung von dem Äquator« (L004 Johann Christoph Adelung).
breiten (ahd. ) ›entfalten‹: Aber viel Volcks breitet die Kleider auff den Weg (A180 Martin Luther, Matthäus 21,8), als Geste sehnend breit ich meine arme / nach dem theuren schattenbild (Schiller; L059 DWb), übertragen im Sinne von ›überdecken‹ über kleine schwächen den mantel der liebe breiten (Gotter; L059 DWb). ⇑ "unterbreiten", "verbreiten".