Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
bravo
"S096" Interjektion, ⇓ "S209" lobender bzw. zustimmender Zu- oder Ausruf, insbesondere in der Versammlung, z. B. im Parlament oder bei öffentlichen Aufführungen, z. B. im Theater, wohl ursprünglich aus dem lat. barbarus, -a, -um ›wild, barbarisch‹ (↑ "brav"), über das provenzalische brauals Adjektiv bravo, -a ›tüchtig, tapfer‹ ins Italienische, dort auch als lobender oder ermunternder Zu- bzw. Ausruf üblich; im 18. Jahrhundert wohl unter dem Einfluß der italienischen Oper und Komödie ins Deutsche entlehnt (vgl. 1715 Callenberg; L320 Trübner), hier unflektierbar: bravo, Merkur! (1767 Klemm; L109 Moriz Heyne); Bravo! Bravo! Das war schön! (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 12,112 LH); wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt, / Und selbst am Ende Bravo sagt (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 12,124 LH). Verwendung des italienischen Superlativs im Deutschen kaum vor 1784: Bravo, Marschall, Bravissimo! (A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 3,2).
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