Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
braun
ahd. / mhd. brun, gemeingermanisch (engl. brown), urverwandt mit "Bär" und "Biber"; aus Gelb, Rot und Schwarz gemischte Farbe. In der älteren Sprache und noch landschaftlich hat braun einen unbestimmteren schillernden Sinn (L360 ZDW12,200), vgl. noch jetzt ⇓ "S159" norddt. brauner Kohl, Braunkohl (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 94), anderwärts Grünkohl, Krauskohl (Winterkohl) In althochdeutscher Zeit nahm braunnach lat. prunum ›Pflaume‹ auch die Bedeutung ›pflaumenfarben, violett, lila‹ an, so daß bis zum Durchdringen von "violett" und "lila" im 17. Jahrhundert auch das Veilchen als braunbezeichnet wird, vgl. bei L105 Georg Henisch: veielbraun Kleid und kleine braune Pflaumen. Seit dem Barock auch die Formel braune Nacht nach franz. nuit brune ›düstre Nacht‹ (Ronsard): o monde, dessen liecht die braune nacht bestrahlt(Opitz; L059 DWb). Vgl. A.Götze, L360 ZDW12, 200ff.; K.Vietor, L358 ZDP 63,284ff. Im ⇓ "S145" Nationalsozialismus Farbe der Uniform, ⇓ "S145" der Braune »Nat. Soz., SA-Mann« (L201 Lutz Mackensen 1952), danach heute die braune Vergangenheit für die Zeit der (Zugehörigkeit zur) NSDAP.Bräune mhd. briune, seit dem 16. Jahrhundert wegen braunroter Schleimhautverfärbung auch für eine Halsentzündung.
brünett aus dem Französischen zuerst als Brünetebraunhaarige Frau‹ (1650 Moscherosch; L081 FWb).
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