Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
brauen
schwaches Verb, früher stark, ⇓ "S137" mitteldeutsche Form, welche frühnhd. und noch jetzt oberdt. breuen (mhd. briuwen) verdrängt hat; vgl. "kauen", "traun", NaumburgNeuenburg‹. Gemeingermanisch (engl. brew), verwandt mit ⇑ "brühen", "brodeln", "Brot" und auch mit Wörtern anderer indogermanischer Sprachen. Gewöhnlich Bier brauen; zuweilen intransitiv ähnlich wie "kochen": Heute back ich, morgen brau ich, / übermorgen hol ich der Königin ihr Kind (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Rumpelstilzchen); ein Zauberkessel, worin die magischen Kräfte brauen (Heine); zusammenbrauen in es braut sich etwas zusammen, wenn sich ein Unwetter durch Aufsteigen von Dünsten vorbereitet, auch übertragen von drohendem Unheil; ähnlich die Berge brauen (Goethe).
Bräu mhd. briuwe, früher allgemein verbreitet im Sinne von ›so viel mit einem Mal gebraut wird‹. In Bayern gibt es auch ein Maskulinum der BräuBrauer‹, in Zusammensetzungen Löwenbräu usw. (vgl. L046 DRWb2,454). Erst im Anschluß daran scheint sich die ziemlich junge Verwendung des Neutrums für die Biersorte entwickelt zu haben: Löwenbräu, Spatenbräu usw.
Brauerei (17. Jahrhundert), älter Brauhaus, mhd. briuhus.
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