Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bote
ahd. boto, mhd. bote, west- und nordgermanisches Wort, zu ↑ "bieten"; ursprünglich derjenige, der entbietet (im Auftrag eines andern), dann1der Beauftragte‹, so Dienstbote ursprünglich ›mit Dienst Beauftragter‹,
2Bevollmächtigter‹, sprichwörtlich
der hinkende Bote kommt nach (derjenige, der das Unangenehme meldet); übertragen ›Anzeichen‹: genug an diesen flammenden boten… rings herum auf allen bergen (Schiller; L059 DWb), so Vorbote (ahd. ) bereits mittelhochdeutsch auf Jahreszeiten bezogen (L190 Lexer);
3 für zeitungsähnliche Schriften: Der Wandsbecker Bothe von A037 Claudius (1771–75), der 1771 so angekündigt wurde: Ich bin ein Bote und nichts mehr, / Was man mir gibt das bring ich her, / Gelehrte und polit'sche Mähr (Sämtliche Werke 779), Volksbote, Landtags-Bote (L264 Daniel Sanders).
Botschaft ahd. botoscaft, mhd. boteschaft;
1 vom 15. bis 17. Jahrhundert auch konkret ›politischer Gesandter‹ (lat. nuntius), weiter ›Gesandtschaft‹ (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch),
2 mittelhochdeutsch auch ›Evangelium‹, vgl. frohe Botschaft, heute gehoben ›Nachricht‹;
Botschafter seit Anfang des 18. Jahrhunderts entsprechend franz. ambassadeur für den dem Gesandten übergeordneten Staatsvertreter (L164 Friedrich Kluge).
botmäßig mhd. potmäzzig (L046 DRWb2,434), ist ursprünglich der, dem man etwas zu gebieten hat, daher Botmäßigkeit der Zustand eines solchen. Seit dem 19. Jahrhundert unbotmäßigwidersetzlich‹.
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