Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Börse
1 mhd. burse1 ›Geldbeutel‹ < lat. bursa (zu griech. býrsa ›Leder‹) entwickelt die Bedeutung
2 ›eine aus gemeinschaftlicher Kasse lebende Gesellschaft‹ (vgl. L200 Josua Maaler: Burß »ein hauffen kriegsknecht«), besonders von Studenten, ↑ "Bursche"(1); Burse ist noch vielfach Bezeichnung für das Haus, das sie bewohnten. ⇓ "S052" Seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts erscheint heutiges Börse (L004 Johann Christoph Adelung) als Entlehnung < niederländ. beurs›Geldbeutel‹, verdeutlichend Goldbörse, Geldbörse, heute gehoben für ↑ "Portemonnaie" (L323 2UWb).
2 ⇓ "S106" Seit 1558 wird über Hamburg ⇓ "S151" niederländ. beurs ›Handelsort der Kaufleute‹ entlehnt (Börs), ⇓ "S055" nach der Brügger Kaufmannsfamilie van de Borse, deren Wappen drei Geldbeutel (↑ 1Börse ) zeigte und vor deren Haus seit dem 14. Jahrhundert Zusammenkünfte der Kaufleute stattfanden (vgl. L105 Georg Henisch noch Burs »kauffleuthauß«); niederländisch borse, beurs ging dann über auf gleiche Zusammenkünfte in Antwerpen und das erste dafür dort errichtete Gebäude (1531 Bursa). Seit ca. 1850 (L164 Friedrich Kluge) allgemeiner ›Markt für Waren, für die nach bestimmten Regeln Preise ausgehandelt werden‹, z. B. Getreidebörse, Briefmarkenbörse, inzwischen auch übertragen Ideenbörse. Dazu um 1870
Börsianer ›Börsenspekulant‹.
1 mhd. burse1 ›Geldbeutel‹ < lat. bursa (zu griech. býrsa ›Leder‹) entwickelt die Bedeutung
2 ›eine aus gemeinschaftlicher Kasse lebende Gesellschaft‹ (vgl. L200 Josua Maaler: Burß »ein hauffen kriegsknecht«), besonders von Studenten, ↑ "Bursche"(1); Burse ist noch vielfach Bezeichnung für das Haus, das sie bewohnten. ⇓ "S052" Seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts erscheint heutiges Börse (L004 Johann Christoph Adelung) als Entlehnung < niederländ. beurs›Geldbeutel‹, verdeutlichend Goldbörse, Geldbörse, heute gehoben für ↑ "Portemonnaie" (L323 2UWb).
2 ⇓ "S106" Seit 1558 wird über Hamburg ⇓ "S151" niederländ. beurs ›Handelsort der Kaufleute‹ entlehnt (Börs), ⇓ "S055" nach der Brügger Kaufmannsfamilie van de Borse, deren Wappen drei Geldbeutel (↑ 1Börse ) zeigte und vor deren Haus seit dem 14. Jahrhundert Zusammenkünfte der Kaufleute stattfanden (vgl. L105 Georg Henisch noch Burs »kauffleuthauß«); niederländisch borse, beurs ging dann über auf gleiche Zusammenkünfte in Antwerpen und das erste dafür dort errichtete Gebäude (1531 Bursa). Seit ca. 1850 (L164 Friedrich Kluge) allgemeiner ›Markt für Waren, für die nach bestimmten Regeln Preise ausgehandelt werden‹, z. B. Getreidebörse, Briefmarkenbörse, inzwischen auch übertragen Ideenbörse. Dazu um 1870
Börsianer ›Börsenspekulant‹.