Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
borgen
ahd. borgen, west- und nordgermanisch (engl. borrow, altnord. borga), wohl verwandt mit ↑ "bergen"; jetzt reziprok wie "leihen", ⇓ "S101" ursprünglich nur vom Gläubiger gebraucht; denn die älteste nachweisbare Bedeutung ist ›Rücksicht auf jmdn. nehmen‹, daher ›ihm Frist (zur Zahlung) geben‹, noch bei Lessing: alles übrige, was Du sonst für mich ausgelegt, und den Aufwand, den ich Dir über das alles gemacht – wirst Du mir schon noch borgen müssen, und übertragen: hätte mir ein holdes Schicksal diese Wunden bis zur letzten tötlichen geborgt ›gespart‹; im empfangenden Sinn du wirst von niemand borgen (A180 Martin Luther, 5. Mose 15,6), Geld borgen »als ein Darlehen aufnehmen« (L004 Johann Christoph Adelung); ausschließlich vom Gläubiger verborgen, ausschließlich vom Schuldner erborgen, für beide Handlungen ist ausborgen möglich.Borg (ahd. ) in der Verbindung
⊚ auf Borg: auff Borg geben (L037 Petrus Dasypodius), bei Hebel und Schiller auf Borgs.
ahd. borgen, west- und nordgermanisch (engl. borrow, altnord. borga), wohl verwandt mit ↑ "bergen"; jetzt reziprok wie "leihen", ⇓ "S101" ursprünglich nur vom Gläubiger gebraucht; denn die älteste nachweisbare Bedeutung ist ›Rücksicht auf jmdn. nehmen‹, daher ›ihm Frist (zur Zahlung) geben‹, noch bei Lessing: alles übrige, was Du sonst für mich ausgelegt, und den Aufwand, den ich Dir über das alles gemacht – wirst Du mir schon noch borgen müssen, und übertragen: hätte mir ein holdes Schicksal diese Wunden bis zur letzten tötlichen geborgt ›gespart‹; im empfangenden Sinn du wirst von niemand borgen (A180 Martin Luther, 5. Mose 15,6), Geld borgen »als ein Darlehen aufnehmen« (L004 Johann Christoph Adelung); ausschließlich vom Gläubiger verborgen, ausschließlich vom Schuldner erborgen, für beide Handlungen ist ausborgen möglich.Borg (ahd. ) in der Verbindung
⊚ auf Borg: auff Borg geben (L037 Petrus Dasypodius), bei Hebel und Schiller auf Borgs.