Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Boheme
Mitte des 19. Jahrhunderts < franz. Bohème ›Böhmen‹ (das man für die Heimat der Zigeuner hielt, vgl. Bohemerweib ›Zigeunerin‹ A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 1,3), im Französischen auf die antibürgerlichen Studenten und armen Künstler im Quartier Latin usw. übertragen, Kollektivum »Zigeunerbande, Bummlergesellschaft« (L111 Johann Christian August Heyse 151873), nach Murgers Scènes de la vie de Bohème(1851; dt. ›Pariser Zigeunerleben‹) und besonders nach Puccinis Oper La Bohème (1895) auf das unbürgerliche Künstlermilieu bezogen: die Boheme… die jungen Intellektuellen, die Revoluzzer und Kunsttheoretiker im Kaffeehaus (A166 Wolfgang Koeppen, Tauben 105); entsprechendBohemien (L111 Johann Christian August Heyse 151873) aus dem Französischen.
Mitte des 19. Jahrhunderts < franz. Bohème ›Böhmen‹ (das man für die Heimat der Zigeuner hielt, vgl. Bohemerweib ›Zigeunerin‹ A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 1,3), im Französischen auf die antibürgerlichen Studenten und armen Künstler im Quartier Latin usw. übertragen, Kollektivum »Zigeunerbande, Bummlergesellschaft« (L111 Johann Christian August Heyse 151873), nach Murgers Scènes de la vie de Bohème(1851; dt. ›Pariser Zigeunerleben‹) und besonders nach Puccinis Oper La Bohème (1895) auf das unbürgerliche Künstlermilieu bezogen: die Boheme… die jungen Intellektuellen, die Revoluzzer und Kunsttheoretiker im Kaffeehaus (A166 Wolfgang Koeppen, Tauben 105); entsprechendBohemien (L111 Johann Christian August Heyse 151873) aus dem Französischen.