Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Blume
ahd. bluomoMask. , bluoma Fem. , mhd. bluome Mask. / Fem. ; verwandt "blühen", "Blüte"; übertragen literarisch reich entfaltet nach lateinischem Vorbild, als Bild für das Edelste und Zarteste einer Sache: Die Erde, eine der Blumen des Himmels (Hölderlin; L264 Daniel Sanders), daher⊚ jmdm. Blumen auf den Weg streuen ›jmdm. Freude bereiten, ihn/ sie verwöhnen‹ (vgl. L111 Johann Christian August Heyse, L137 HWb), Blume des ⇓ "S234" Weins: da wir… die blum des besten weins aus gold und einhorn trunken (Gryphius; L059 DWb), der Schaum des gut gezapften Bieres; »Wort- und Redeblumen« (L308 Kaspar Stieler), daher Blumenlese als Übersetzung von anthologia, florilegium (↑ "Floskel") und
⊚ durch die Blume sagen: Sie wollen ihr etwas durch die Blume sagen (Heine; L264 Daniel Sanders) ›verhüllt, andeutend sagen‹, s. unten geblümt. ⇓ "S100" Jägersprachlich ›Schwanz‹ (L004 Johann Christoph Adelung).
geblümtPartizipialadjektiv von einem Verb blümen (ahd. ), ›mit Blumen verziert‹ geblümt kleid (L200 Josua Maaler), übertragen auf die Zier der Rede, die indirekte Ausdrucksweise, wie verblümt (↑ "unverblümt"): geblümte schreibart (J.E.Schlegel; L059 DWb), geblümter Stil (bezogen z. B. auf den Lyriker Frauenlob).
blumig (17. Jahrhundert) bis ins 18. Jahrhundert auch blumicht, zunächst ›blumenreich, bunt‹ den blumigen frühling (Wieland; L059 DWb), jetzt übertragen blumige Reden.
Blümchenkaffee wohl in Leipzig entstandener Wortwitz für einen dünnen Kaffee, »Blümgen-Coffée… weil man die Blümgen auf dem Boden der Coffée-Tasse dadurch sehen kann« (1729; L320 Trübner), heute auch kurz Blümchen (Mask. ; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–43); ↑ "Muckefuck".
Blumenkohl 1588 Blumenköll (L164 Friedrich Kluge), ⇓ "S124" Lehnübersetzung < ital. cavolfiore (daraus südostdt., besonders aber österr. ↑ "Karfiol"); im Schweizerischen Bluem(e)chööl (zu den landschaftlichen Synonymen vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–49).
ahd. bluomoMask. , bluoma Fem. , mhd. bluome Mask. / Fem. ; verwandt "blühen", "Blüte"; übertragen literarisch reich entfaltet nach lateinischem Vorbild, als Bild für das Edelste und Zarteste einer Sache: Die Erde, eine der Blumen des Himmels (Hölderlin; L264 Daniel Sanders), daher⊚ jmdm. Blumen auf den Weg streuen ›jmdm. Freude bereiten, ihn/ sie verwöhnen‹ (vgl. L111 Johann Christian August Heyse, L137 HWb), Blume des ⇓ "S234" Weins: da wir… die blum des besten weins aus gold und einhorn trunken (Gryphius; L059 DWb), der Schaum des gut gezapften Bieres; »Wort- und Redeblumen« (L308 Kaspar Stieler), daher Blumenlese als Übersetzung von anthologia, florilegium (↑ "Floskel") und
⊚ durch die Blume sagen: Sie wollen ihr etwas durch die Blume sagen (Heine; L264 Daniel Sanders) ›verhüllt, andeutend sagen‹, s. unten geblümt. ⇓ "S100" Jägersprachlich ›Schwanz‹ (L004 Johann Christoph Adelung).
geblümtPartizipialadjektiv von einem Verb blümen (ahd. ), ›mit Blumen verziert‹ geblümt kleid (L200 Josua Maaler), übertragen auf die Zier der Rede, die indirekte Ausdrucksweise, wie verblümt (↑ "unverblümt"): geblümte schreibart (J.E.Schlegel; L059 DWb), geblümter Stil (bezogen z. B. auf den Lyriker Frauenlob).
blumig (17. Jahrhundert) bis ins 18. Jahrhundert auch blumicht, zunächst ›blumenreich, bunt‹ den blumigen frühling (Wieland; L059 DWb), jetzt übertragen blumige Reden.
Blümchenkaffee wohl in Leipzig entstandener Wortwitz für einen dünnen Kaffee, »Blümgen-Coffée… weil man die Blümgen auf dem Boden der Coffée-Tasse dadurch sehen kann« (1729; L320 Trübner), heute auch kurz Blümchen (Mask. ; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–43); ↑ "Muckefuck".
Blumenkohl 1588 Blumenköll (L164 Friedrich Kluge), ⇓ "S124" Lehnübersetzung < ital. cavolfiore (daraus südostdt., besonders aber österr. ↑ "Karfiol"); im Schweizerischen Bluem(e)chööl (zu den landschaftlichen Synonymen vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–49).