Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
blühen
ahd. bluoen, mhd. blü(ej)en, westgermanisch (engl. blow), verwandt mit lat. flos und "Blume", "Blüte", "Blut", "Blatt";1 von Pflanzen, auch von Wiesen, Feldern: vnd das Gefilde wird… blühen wie die Lilien (A180 Martin Luther, Jesaja 35,1); Ich aber seh im Frühjahr bloß wie Äste grün werden, / Da denk ich: es wird bald blühen wollen, / Und wenn es blüht, dann kann es später Früchte tragen(A169 Franz Xaver Kroetz, Maria 109).
2 Reich entfalteter übertragener Gebrauch; für eine günstige Entwicklung: es blühet sein Glück jetzund (L308 Kaspar Stieler), es blühen die freyen Künste (ebenda); bezogen auf die »lebhafte fruchtbare Einbildungskraft« (L004 Johann Christoph Adelung) blühende Phantasie, auf das Aussehen: der notar sah auf dem gesicht des jünglings ein ernstes, tiefes und schmachtendes leben blühen(Jean Paul; L059 DWb), gewöhnlich im Partizip blühendes Aussehen; emphatisch in der Formel grünen und blühen: Es grünt und blüht im Vaterlande / Zu Heil und Segen jedem Stande (A128 Hoffmann von Fallersleben, Das Hungerblümelein); für Ereignisse, die einem bevorstehen: wer weiß, was mir nicht am Ende noch blühen könnte, wenn – (Schiller; L264 Daniel Sanders), daher drohend:dir blüht heute noch was (L320 Trübner). Schon althochdeutsch erblühen und verblühen, übertragen die Schönheit verblühet leichtlich (L308 Kaspar Stieler).
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