Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
blenden
ahd. blenten, mhd. blenden, zu "blind" mit einem auffälligen Ablaut; ›blind machen‹, ›zeitweilig in der Sehfähigkeit beeinträchtigen‹, ungewöhnlich ›mit einer Blende versehen‹: die mit Brettern oder Läden geblendeten Fensterhöhlen(Immermann); das Partizip Präsens blendend meist übertragen ›schön, großartig‹ (18. Jahrhundert). ⇑ "abblenden", "ausblenden", "verblenden".Blendlaterne (18. Jahrhundert) ›eine mit Blende versehene Laterne‹, wie sie von Dieben benutzt wird.
Blendrahmen (18. Jahrhundert) ›Rahmen, in den Leinwand zum Malen gespannt wird‹; auch ›Rahmen zur vorläufigen Einspannung eines Gemäldes‹.
Blendwerk (17. Jahrhundert) ›Täuschung‹: dein blendwerk äft uns nur (Günther; L059 DWb).
Blende 1546
1 zunächst »glänzendes Mineral ohne Erzgehalt« (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), noch in Pechblende;
2Abschirmvorrichtung‹ (18. Jahrhundert), speziell ›Scheuleder für Pferde‹, jetzt gewöhnlich für die Blendeder Foto-Linse;
3 architektonisch ›Bauteil zur Gliederung einer Fassade‹.
Blender seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts für einen, der mehr scheint als er ist; ursprünglich von Rennpferden (L320 Trübner)?
Blendling Mask.
1Mischling‹, zu mhd. blandenmischen‹ (urverwandt mit "blind"); aus der Sprache der Hundezüchter (17. Jahrhundert);
2 bei Ramler ›Blender‹, so noch bei Immermann: Abenteurer, Müßiggänger und Blendlinge.
Blendung wie Blende(1), heute fast nur noch ›Blindmachen‹ und ›Blendwirkung‹: E.Canetti: Die Blendung (1935).
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