Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
blaß
ahd. (L087 Glossen 13. Jahrhundert) blasweißstirnig‹ (auch in blasros, ↑ "Blesse"), mittelhochdeutsch auch ›kahl‹, ›schwach‹, seit dem 14. Jahrhundert in der heutigen Bedeutung ›bleich (von Gesicht, Haut)‹ vom Nordosten her verbreitet: er wird blaß vor Furcht (L308 Kaspar Stieler), übertragen wie eine sonne geht das herz durch die blassen gedanken (Jean Paul; L059 DWb); umgangssprachlich eine/ keine blasse Idee (›eine/ keine ungefähre Vorstellung‹) von etwas haben (1. Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Blässe bei L308 Kaspar Stieler Totenbläße, Gesichtsbläße, Farbenbläße (s. v. blaß), Leichenblässe L033 Joachim Heinrich Campe. Ein Simplex blassenblaß werden‹ nur poetisch, bei L004 Johann Christoph Adelung als veraltet, dafür
erblassen: welche nicht also erblaszt ihrer sünde halben (Luther; L059 DWb), auch euphemistisch ›sterben‹. ⇑ "abblassen", "verblassen".
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