Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
bitter
ahd. bittar, verwandt mit "beißen" (niederdt. biten); die Lautverschiebung ist durch Einfluß des r unterblieben.1 Es bezeichnet daher ursprünglich einen scharfen, unangenehmen Geschmack und hat die jetzige bestimmtere Bedeutung erst allmählich erlangt, wie dies auch mit "sauer" der Fall ist. Die ältere unbestimmtere Bedeutung liegt wohl auch noch zugrunde, wo es vom Geschmack
2 auf andere Empfindungen übertragen ist: bittere Not, Reue, Tränen, bitterer Haß, Hohn, Tadel; bitterer Tod zuerst bei Meister Eckhart, Paradisus anime 41,5.
3 Seit dem 18. Jahrhundert als ⇓ "S228" Verstärkung: bitterer Ernst, bitterböse, bitterkalt, bitter enttäuscht; ironisch gebraucht wurde das ist nicht bitter Wieland, Goethe, wofür jetzt nicht "übel". ⇑ "erbittern", "verbittern".
bitterlich schon mittelhochdeutsch auch bloß steigernd ›heftig‹, besonders adverbial: bitterlich weinen.
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