Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Binse
ahd. binuz, mhd. binez, ursprünglich Mask. , westgermanisch (engl. bent[grass]); dazu Ortsnamen wie Bentheim und Binswangen. Umgangssprachlich⊚ in die Binsen gehen ›verloren gehen‹ Ende des 19. Jahrhunderts;
Binsenwahrheit (späteres 19. Jahrhundert; L320 Trübner) für etwas Selbstverständliches, Ursprung nicht sicher (L360 ZDW 1,359; 5,286; 6,358). Wahrscheinlich liegt das gleiche Bild zugrunde wie in der lateinischen Redensart (Plautus, Terenz) in scirpo nodum quaerere ›einen Knoten an der Binse suchen‹ (wo keiner ist), also ›unnötige Schwierigkeiten machen‹ (frühnhd. einen knoten an ein binsen suchen; W.L244 Wolfgang Pfeifer); dann ist eine Binsenwahrheit eine knotenlose, glatte, selbstverständliche Wahrheit: Goethe, der den Deutschen die Binsenwahrheiten gebündelt und als allerhöchstes Geistesgut durch Cotta hat verkaufen lassen (Th.A011 Thomas Bernhard, Auslöschung 575).
ahd. binuz, mhd. binez, ursprünglich Mask. , westgermanisch (engl. bent[grass]); dazu Ortsnamen wie Bentheim und Binswangen. Umgangssprachlich⊚ in die Binsen gehen ›verloren gehen‹ Ende des 19. Jahrhunderts;
Binsenwahrheit (späteres 19. Jahrhundert; L320 Trübner) für etwas Selbstverständliches, Ursprung nicht sicher (L360 ZDW 1,359; 5,286; 6,358). Wahrscheinlich liegt das gleiche Bild zugrunde wie in der lateinischen Redensart (Plautus, Terenz) in scirpo nodum quaerere ›einen Knoten an der Binse suchen‹ (wo keiner ist), also ›unnötige Schwierigkeiten machen‹ (frühnhd. einen knoten an ein binsen suchen; W.L244 Wolfgang Pfeifer); dann ist eine Binsenwahrheit eine knotenlose, glatte, selbstverständliche Wahrheit: Goethe, der den Deutschen die Binsenwahrheiten gebündelt und als allerhöchstes Geistesgut durch Cotta hat verkaufen lassen (Th.A011 Thomas Bernhard, Auslöschung 575).