Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
bewerben
ahd. bi(h)werban, mhd. bewerben, ↑ "werben";1 früher transitiv, noch bei Schiller nichts Neues bewerbensich um nichts Neues bemühen‹ (unnötig geändert in "erwerben"); ⇓ "S195" schweizerisch ›bewirtschaften‹ (L046 DRWb2,279): daß mein Vetter benanntes Schloß und Herrschaft bewohne und bewerbe (C.F.Meyer), will ich dir dein Gütlein abnehmen und es als das meinige bewerben (G.Keller);
2 reflexiv bis ins 19. Jahrhundert allgemeiner ›sich um etwas bemühen‹: sich um eine genaue Kenntnis des menschlichen Lebens zu bewerben (Lessing), mit ganzer Kraft bewerben sie sich um deine Rettung (Iffland); so noch zum Ausdruck von Heiratsabsichten: er hat sich umb ein Weib beworben (L105 Georg Henisch), wie schon bei Henisch heute v. a. speziell auf das Berufsleben bezogen: sich um ein Amt… bewerben (L004 Johann Christoph Adelung), so auch absolut sich bewerbensich (förmlich) um eine Stelle bemühen‹.
Bewerbung (L105 Georg Henisch) wie bewerben zunächst auch allgemeiner: bewerbung um glückseligkeit (I.Kant; L059 DWb), als Bemühung eines Mannes um eine Frau: Huldigung… allen anderen Bewerbungen vorzuziehen (Heyse; L337 WdG), v. a. im Berufsleben: eine Bewerbung einreichen, ablehnen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: bewerben