Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bett
ahd. betti, mhd. bette, auch neuhochdeutsch noch zuweilen Bette(mitteldt.), altgermanisch (vgl. got. badi, engl. bed), etymologisch unklar, der Plural jetzt schwach (vgl. den ⇓ "S067" Familiennamen Betten), süddt. Better (so noch A075 Johann Wolfgang von Goethe, Geschichte Gottfriedens von Berlichingen 39,16,4); zunächst ›Polster, auf denen man ruht‹, vgl. Unterbett, Bettüberzug, jetzt auch einschließlich Bettgestell (Bettgestell erst Anfang des 18. Jahrhunderts); festere Wendungen: Das Bett machen, zu Bett gehen (L308 Kaspar Stieler),⊚⊚ mit den Hunern zu Bette gehen (L308 Kaspar Stieler), das Bett hüten (18. Jahrhundert; L059 DWb) ›krank sein‹, jmdn. zu Bett bringen (L004 Johann Christoph Adelung), neu mit jmdm. ins Bett gehenmit jmdm. sexuell verkehren‹ (vgl. L337 WdG); metaphorisch bereits mittelhochdeutsch ein bette von rosen(L190 Lexer), übertragen in Flußbett.Vgl. "Beet". Bettschatz umgangssprachlich ›Geliebte‹ (Goethes Mutter mit Bezug auf Christiane Vulpius 19.1.1795).
bettlägerig (L308 Kaspar Stieler: bettlägericht, J. L.L078 Johann Leonhard Frisch: bettlägerig) »Krankheit halber das Bett hütend« (L004 Johann Christoph Adelung), insofern ›krank über eine längere ZeitDie Schwäche, die aus einem bettlägerigen Zustand leicht erfolgt (Goethe; L264 Daniel Sanders); weil ein wiederkehrendes Unwohlsein mich öfter bettlägerig machte (Th.Mann; L337 WdG); ↑ "krank".
betten ahd. betton, mhd. bettenein Bett bereiten‹, mit Dativ: bettete ich mir in die Hölle (Luther), auch noch im 18. Jahrhundert: auf ihrem Sarge mir zu betten (Schiller); doch wird jetzt der Akkusativ vorgezogen, den schon Goethe allein anwendet: nur weiß ich hier mich nicht bequem zu betten; sprichwörtlichWie man sich bettet, so liegt man[bei L004 Johann Christoph Adelung schläft] »ein jeder ist seines Glückes Schmied« (L004 Johann Christoph Adelung). Heute gehoben, auch im Sinne von ›eingraben, begraben‹: in die Erde betten, dazu einbettenetwas schonend umgeben‹, umbetten häufig von Kranken und Toten (vgl. L059 DWb).
Bettung landschaftlich ⇓ "S113" Kollektivbildung zu Bett; ›feste Unterlage‹, im Kriegswesen: Bettung der Geschütze (vgl. L308 Kaspar Stieler s. v. Pritsche).
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