Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
bestreiten
mhd. bestriten. 1gegen etwas streiten‹, zunächst und bis ins 19. Jahrhundert dem ursprünglichen Sinn von "streiten" ›kämpfen‹ entsprechend: zum Volk, das uns bestreitet(Luther), Er bestritt den Arzt mit allen Waffen K.L.Immermann, Die Epigonen 2,9 (Werke, hg. von H.Maync, 1906, 2,129); jetzt nur noch auf den mündlichen Ausdruck bezogen ›für unrichtig erklären‹: Ich will das nicht bestreiten (L004 Johann Christoph Adelung), in der rhetorischen Frage: die nothwendigkeit einer guten erziehungwer bestreitet sie? (Goethe; L059 DWb); selten ›streitig machen‹: ich will Euch nicht bestreiten andre Gaben (Grillparzer); ungewöhnlich mit persönlichem Objekt: bestreit mich, wenn ich Unrecht habe (Schiller); seit dem 17. Jahrhundert
2leisten‹: er erhält so viele Einladungen, daß er kaum den zehnten Teil bestreiten kann (Wieland), im Sinne von ›durchführenden unterricht bestreiten (Heyne; L059 DWb), auf Geld bezogen (L004 Johann Christoph Adelung) ›finanzieren‹: Seine Existenz bestritt er mit Hausstunden (A109 Peter Härtling, Hölderlin 232), die Kosten, den Aufwand bestreiten.
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