Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bestie
mhd. bestia, bestie < lat. bestia ›wildes Tier‹ (niederdt. best, engl. beast allgemein ›Tier‹), ↑ "Biest"; übertragen als ⇓ "S191" Schimpfwort: Der Kerl… das Weibstuck ist eine Bestie (L308 Kaspar Stieler) von Schopenhauer (ernsthafte Bestien A231 Arthur Schopenhauer 1851 Parerga und Paralipomena; Gesammelte Werke 6,74) und Nietzsche (blonde Bestie, ↑ "blond") philosophisch gedeutet;bestialisch (1538; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); bestialischer gestank (L059 DWb), bestialisch… saufen (Grimmelshausen; L059 DWb), im Sturm und Drang Verstärkungswort ›ungeheuer‹: hinein mit bestialischem Gepolter in die Zellen der Schwestern (A222 Friedrich Schiller, Räuber 2,3).
Bestialität (1603; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »viehische roheit« (L059 DWb), früher auch im Sinne von ›Sodomie‹; gewöhnlich zum Ausdruck unvorstellbarer Grausamkeit, daher wie bestialisch häufig zur Kommentierung der Greuel des Nationalsozialismus: die Keller der S. A. und S. S. sind rot vom Blut der Geschlagenen… überall… dieselben Bestialitäten (A170 Wolfgang Langhoff, Moorsoldaten 91); klare Einsicht in die Unsühnbarkeit dessen, was ein von schändlichen Lehrmeistern zur Bestialität geschultes Deutschland der Menschheit angetan hat (Th.A306 Thomas Mann, Rundfunkreden 14.1.45).
mhd. bestia, bestie < lat. bestia ›wildes Tier‹ (niederdt. best, engl. beast allgemein ›Tier‹), ↑ "Biest"; übertragen als ⇓ "S191" Schimpfwort: Der Kerl… das Weibstuck ist eine Bestie (L308 Kaspar Stieler) von Schopenhauer (ernsthafte Bestien A231 Arthur Schopenhauer 1851 Parerga und Paralipomena; Gesammelte Werke 6,74) und Nietzsche (blonde Bestie, ↑ "blond") philosophisch gedeutet;bestialisch (1538; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); bestialischer gestank (L059 DWb), bestialisch… saufen (Grimmelshausen; L059 DWb), im Sturm und Drang Verstärkungswort ›ungeheuer‹: hinein mit bestialischem Gepolter in die Zellen der Schwestern (A222 Friedrich Schiller, Räuber 2,3).
Bestialität (1603; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »viehische roheit« (L059 DWb), früher auch im Sinne von ›Sodomie‹; gewöhnlich zum Ausdruck unvorstellbarer Grausamkeit, daher wie bestialisch häufig zur Kommentierung der Greuel des Nationalsozialismus: die Keller der S. A. und S. S. sind rot vom Blut der Geschlagenen… überall… dieselben Bestialitäten (A170 Wolfgang Langhoff, Moorsoldaten 91); klare Einsicht in die Unsühnbarkeit dessen, was ein von schändlichen Lehrmeistern zur Bestialität geschultes Deutschland der Menschheit angetan hat (Th.A306 Thomas Mann, Rundfunkreden 14.1.45).