Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
besetzen
ahd. bisezzen, mhd. besetzen; militärisch eine Stadt besetzen (L308 Kaspar Stieler), s. unten Besatzung; heute im Politjargon im Sinne von ›eine leerstehende Wohnung ohne Erlaubnis des Besitzers beziehen‹: Wenn sie kommen! denken die Bürger,… stürmen [sie] … unsere bewohnten Wohnungen und reißen uns aus den Betten… ! Das Haus wird besetzt! (B.A254 Botho Strauß, Paare 94); einen Platz, Stuhl besetzen ›belegen‹, eine Stelle besetzen ›innehaben‹, auch ›vergeben‹ die Stelle ist wieder… besetzt (L004 Johann Christoph Adelung), im Theater ›Rollen verteilen‹: wie schwer es sein würde, Zimmermanns rolle zu besetzen (Schiller; L059 DWb), Ein Kleid mit Boßementen [Posamenten] besetzen (L308 Kaspar Stieler).Besatzung mhd. besatzunge; seit dem 16. Jahrhundert ⇓ "S136" militärisch ›ein fremdes Land besetzt haltende Truppen‹ bzw. ein solcher Zustand: Zur Besatzung in einer Stadt liegen(L004 Johann Christoph Adelung), dazu seit dem 2. Weltkrieg Besatzungsmacht: Die Pariser haben ab 23 Uhr Ausgehverbot. Was sich noch in den totenstillen Straßen bewegt, ist alles Besatzungsmacht (A107 Felix Hartlaub, Von unten 41), ⇓ "S144" Besatzungskind ›Kind eines Besatzungssoldaten und einer Einheimischen‹: Die farbigen Besatzungskinder sind genauso ein Problem wie andere Kinder (1948; L097 GWb), Besatzungszone: Der pädagogische Kongreß, einberufen von der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone (1946 Die Weltbühne Nr. 6,191), ↑ "Zone"(3.1); seit dem 20. Jahrhundert allgemeiner und nicht mehr ›Mannschaft‹, sondern ›Personal eines Schiffes (L269 Daniel Sanders/ L269 J. Ernst Wülfing), eines Flugzeugs‹;
Besetzung mhd. besetzunge; besetzen entsprechend, ⇓ "S040" bühnensprachlich die rollen vom Tell mit meiner besetzung (Schiller; L059 DWb).
ahd. bisezzen, mhd. besetzen; militärisch eine Stadt besetzen (L308 Kaspar Stieler), s. unten Besatzung; heute im Politjargon im Sinne von ›eine leerstehende Wohnung ohne Erlaubnis des Besitzers beziehen‹: Wenn sie kommen! denken die Bürger,… stürmen [sie] … unsere bewohnten Wohnungen und reißen uns aus den Betten… ! Das Haus wird besetzt! (B.A254 Botho Strauß, Paare 94); einen Platz, Stuhl besetzen ›belegen‹, eine Stelle besetzen ›innehaben‹, auch ›vergeben‹ die Stelle ist wieder… besetzt (L004 Johann Christoph Adelung), im Theater ›Rollen verteilen‹: wie schwer es sein würde, Zimmermanns rolle zu besetzen (Schiller; L059 DWb), Ein Kleid mit Boßementen [Posamenten] besetzen (L308 Kaspar Stieler).Besatzung mhd. besatzunge; seit dem 16. Jahrhundert ⇓ "S136" militärisch ›ein fremdes Land besetzt haltende Truppen‹ bzw. ein solcher Zustand: Zur Besatzung in einer Stadt liegen(L004 Johann Christoph Adelung), dazu seit dem 2. Weltkrieg Besatzungsmacht: Die Pariser haben ab 23 Uhr Ausgehverbot. Was sich noch in den totenstillen Straßen bewegt, ist alles Besatzungsmacht (A107 Felix Hartlaub, Von unten 41), ⇓ "S144" Besatzungskind ›Kind eines Besatzungssoldaten und einer Einheimischen‹: Die farbigen Besatzungskinder sind genauso ein Problem wie andere Kinder (1948; L097 GWb), Besatzungszone: Der pädagogische Kongreß, einberufen von der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone (1946 Die Weltbühne Nr. 6,191), ↑ "Zone"(3.1); seit dem 20. Jahrhundert allgemeiner und nicht mehr ›Mannschaft‹, sondern ›Personal eines Schiffes (L269 Daniel Sanders/ L269 J. Ernst Wülfing), eines Flugzeugs‹;
Besetzung mhd. besetzunge; besetzen entsprechend, ⇓ "S040" bühnensprachlich die rollen vom Tell mit meiner besetzung (Schiller; L059 DWb).