Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
berücken
⇓ "S100" ursprünglich vom Fisch- und Vogelfang ›mit dem Netz über etwas rücken, mit einem Ruck zuziehen‹: wie die Fische gefangen werden mit einem schädlichen Hamen, und wie die Vögel mit einem Strick gefangen werden, so werden auch die Menschen berückt zur bösen Zeit(Luther); das Bild der Jagdlist vom Barock in die Liebessprache eingeführt: den kann das schlaue Garn der Liebe leicht berücken(Hofmannswaldau); A075 Johann Wolfgang von Goethe spielt mit beiden Gebrauchsweisen: Klytämnestra hat mit Hülf' Ägisthens den Gemahl berückt, am Tage seiner Rückkehr ihn ermordet (Iphigenie 88); berücken jetzt ganz positiv wie "bezaubern", "entzücken": er war berückt von ihrer Anmut(L337 WdG).
⇓ "S100" ursprünglich vom Fisch- und Vogelfang ›mit dem Netz über etwas rücken, mit einem Ruck zuziehen‹: wie die Fische gefangen werden mit einem schädlichen Hamen, und wie die Vögel mit einem Strick gefangen werden, so werden auch die Menschen berückt zur bösen Zeit(Luther); das Bild der Jagdlist vom Barock in die Liebessprache eingeführt: den kann das schlaue Garn der Liebe leicht berücken(Hofmannswaldau); A075 Johann Wolfgang von Goethe spielt mit beiden Gebrauchsweisen: Klytämnestra hat mit Hülf' Ägisthens den Gemahl berückt, am Tage seiner Rückkehr ihn ermordet (Iphigenie 88); berücken jetzt ganz positiv wie "bezaubern", "entzücken": er war berückt von ihrer Anmut(L337 WdG).