Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
belegen
(ahd. ) mit von be-abhängigem Akkusativ in mannigfachen Schattierungen: einen Tisch mit einer Decke, den Boden mit Brettern, einen Platz, Vorlesungen, ein Haus mit Einquartierung, jmdn. mit Strafe belegen; die Stimme, die Zunge ist belegt; der Hengst belegt [›befruchtet‹] die Stute; frühnhd. eine Stadt belegen ›belagern‹, eigentlich ›Truppen um sie herum legen‹, häufig in der Bibel: daß sie David und seine Männer belegten, danach noch bei Goethe: Malepartus, die Burg, belegen wir,verharmlosend mit Bomben belegen ›bombardieren‹: das Belegen mit Bomben, wie sich dieser Gaunerjargon ausdrückt, ist eine viehische Sache (A266 Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke 2,271). Seit dem 17. Jahrhundert auch (vgl. L046 DRWb 1,1520) ›durch schriftliche Zeugnisse beweisen‹, im Partizip Prät. ›nachgewiesen‹; dazuBeleg Mask. (1711; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): das Heldengedicht meines Freundes war ein Beleg zu dieser Bemerkung (A075 Johann Wolfgang von Goethe Dichtung und Wahrheit 27,37,27) speziell in der Lexikographie ›ein der Bedeutungserklärung eines Wortes angefügter oder sie ersetzender authentischer Gebrauchszusammenhang‹ wie genau auch die belege ausgehoben seien, der leser hat nicht selten das bedürfnis sie in ihrem vollständigeren zusammenhang einzusehen (1854 J.Grimm, L059 DWbVor.XXXVI); ursprünglich synonym
Belag (1673; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Boden-Belag usw.
Belegschaft zu ⇓ "S033" bergmannssprachlich belegen ›(ein Bergwerk) betreiben, bearbeiten lassen‹ (so zuerst 1449), daher ursprünglich nur ›die in einem Bergwerk Beschäftigten‹, so zuerst 1828 (C.J.B.Karsten, Grundriß der deutschen Bergrechtslehre §194), noch 1869 und 1885 bei L264 Daniel Sanders nur ›Gesamtheit von Arbeitern, womit ein Bergwerk, eine Hütte belegt ist‹; Ausdehnung auf alle Betriebe erst im 20. Jahrhundert (L211 Meyer, Konv.Lex. 71925): die von ihrer Belegschaft hergestellten Maschinen (A296 Carl Zuckmayer, General 601).
(ahd. ) mit von be-abhängigem Akkusativ in mannigfachen Schattierungen: einen Tisch mit einer Decke, den Boden mit Brettern, einen Platz, Vorlesungen, ein Haus mit Einquartierung, jmdn. mit Strafe belegen; die Stimme, die Zunge ist belegt; der Hengst belegt [›befruchtet‹] die Stute; frühnhd. eine Stadt belegen ›belagern‹, eigentlich ›Truppen um sie herum legen‹, häufig in der Bibel: daß sie David und seine Männer belegten, danach noch bei Goethe: Malepartus, die Burg, belegen wir,verharmlosend mit Bomben belegen ›bombardieren‹: das Belegen mit Bomben, wie sich dieser Gaunerjargon ausdrückt, ist eine viehische Sache (A266 Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke 2,271). Seit dem 17. Jahrhundert auch (vgl. L046 DRWb 1,1520) ›durch schriftliche Zeugnisse beweisen‹, im Partizip Prät. ›nachgewiesen‹; dazuBeleg Mask. (1711; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): das Heldengedicht meines Freundes war ein Beleg zu dieser Bemerkung (A075 Johann Wolfgang von Goethe Dichtung und Wahrheit 27,37,27) speziell in der Lexikographie ›ein der Bedeutungserklärung eines Wortes angefügter oder sie ersetzender authentischer Gebrauchszusammenhang‹ wie genau auch die belege ausgehoben seien, der leser hat nicht selten das bedürfnis sie in ihrem vollständigeren zusammenhang einzusehen (1854 J.Grimm, L059 DWbVor.XXXVI); ursprünglich synonym
Belag (1673; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Boden-Belag usw.
Belegschaft zu ⇓ "S033" bergmannssprachlich belegen ›(ein Bergwerk) betreiben, bearbeiten lassen‹ (so zuerst 1449), daher ursprünglich nur ›die in einem Bergwerk Beschäftigten‹, so zuerst 1828 (C.J.B.Karsten, Grundriß der deutschen Bergrechtslehre §194), noch 1869 und 1885 bei L264 Daniel Sanders nur ›Gesamtheit von Arbeitern, womit ein Bergwerk, eine Hütte belegt ist‹; Ausdehnung auf alle Betriebe erst im 20. Jahrhundert (L211 Meyer, Konv.Lex. 71925): die von ihrer Belegschaft hergestellten Maschinen (A296 Carl Zuckmayer, General 601).