Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Belang
aus ⇓ "S150" mittelniederdeutscher ⇓ "S010" Kanzleisprache belancVorteil‹, ⇓ "S139" Modewort des 18. Jahrhunderts (L360 ZDW6,106) ›Interesse, Bedeutung‹, jetzt fast nur in nichts von Belang, ohne Belang, früher auch mit Zusätzen: von wichtigem Belang (Wieland, Goethe), Einwürfe auf ihren wahren Belang herabsetzen (Lessing); der Plural Belange ursprünglich südostdeutsch, dann allgemein ›Angelegenheitenjmds. Belange vertreten.belangen
1 veraltet für jetzt "anbelangen" (↑ "anlangen"): was das Falsche belangt (Goethe, Briefe), die Komödie belangend geht ja alles nach Wunsch (ebenda);
2vor Gericht ziehen‹ (15. Jahrhundert), wohl zu "langen"(4).
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