Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
beizen
ahd. / mhd. beizen, ⇓ "S107" Kausativum zu ↑ "beißen", also ursprünglich ›beißen lassen‹. Daraus zwei verschiedene Verwendungsweisen:1"S100"mit Falken u.dgl. jagen‹, schon mittelhochdeutsch konstruiert mit dem Falken beizen; ungewöhnlich daß er in Gestalt eines Sperbers die Dohlen beizte (Musäus);
2mit einer scharfen Flüssigkeit behandeln‹, vor allem auf Holz bezogen und in der Küche: mit Essig beitzen (1593; L059 DWb), vielfach fachsprachlich (vgl. L264 Daniel Sanders); als Objekt der behandelte Gegenstand, das Beizmittel als Subjekt: beizende Ingredienzien (Goethe), ein beizender Toback (A075 Johann Wolfgang von Goethe Faust I,830), gebeiztes Holz; ähnliche Entwicklung bei ↑ "ätzen". Entsprechend
Beize ahd. beizaLauge‹, mhd. beize wie heute
1Falkenjagd‹,
2Tätigkeit des Beizens und Mittel dazu‹.
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