Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
beißen
ahd. bizan, mhd. bizen, gemeingermanisch (engl. bite), verwandt mit lat. findere. Mit Akkusativ in der Regel nur in der Bedeutung ›durch einen Biß verletzen‹ oder wo es sich um das Zerkauen von Speisen handelt, in der Formel nichts zu beißen und zu brechen haben nach mhd. beiz und brach (L059 DWb), ↑ "brechen", auch in etwas nicht beißen können; selten anders: trank ein Glas Apfelmost und biß ein Stück schwarzes Brot dazu (Rosegger). Neben jmdn. in die Wange, ins Bein beißen auch jmdm. in die Wange usw. beißen. Intransitiv von Hunden, Pferden usw. als Eigenschaft ›bissig sein‹: Das ist ein böser Hahn, der beißt (L264 Daniel Sanders). Übertragen in den sauren Apfel beißen (müssen) (Luther). Auf andere Empfindungen übertragen von Rauch, Essig etc. (vgl. L004 Johann Christoph Adelung), metaphorisch das Gewissen, Argwohn beißteinen: Aber ichhörte nicht: bis… mein Gedanke mich biss (A200 Friedrich Nietzsche, Zarathustra 205); im Partizip Präsens ›spöttisch, treffendbeißendes Pasquill (A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 2,7), beißender Witz, beißende Anspielung; sie beißen sich von nicht miteinander harmonierenden Farben (L337 WdG); ⇑ "Biß", "Imbiß", "Gebiß", "beizen", "bitter", "anbeißen", "ausbeißen", "verbeißen".
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: beißen