Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
behalten
ahd. bihaltan, mhd. behalten; in älterer Sprache wie "erhalten": man fasset Most in neue Schläuche, so werden sie beide mit einander behalten (Luther), so noch in wohlbehalten; sonst Gegensatz zu ›wegtun‹, ›weggeben‹, auch Gegensatz zu ›einer Sache beraubt werden‹: den Hut auf dem Kopf, die Hand in der Tasche, das Geld (in seinem Besitz), einen Dienstboten, jmdn. zu Tisch behalten; übertragen in etwas/ jmdn. im Auge behaltenaufmerksam beobachten‹ (vgl. L264 Daniel Sanders), die Oberhand behaltenüberlegen bleiben‹ (vgl. L004 Johann Christoph Adelung), Recht behalten (17. Jahrhundert; L059 DWb); etwas nicht bei sich behalten im Sinne von ›erbrechen‹ (17. Jahrhundert; L059 DWb); übertragen etwas bei sich behaltenverschweigen‹, mhd. die rede behalten (L190 Lexer), auch mit für, in der Aufforderung zur Verschwiegenheit behalt das für dich! (L059 DWb); ›nicht vergessen‹ Im frischen Gedachtnuß behalten (L308 Kaspar Stieler); mit prädikativem Adjektiv: übrig behalten, einen lieb behalten, als Schlußformel in Briefen behalten sie mich lieb! (L059 DWb), auch etwas gut behaltenguthaben‹.⇑ "aufbehalten", "vorbehalten"; anbehalten, beibehalten.Behälter Mask. (bei Goethe auch Neutr. ), mhd. behelter, bis ins 18. Jahrhundert auch Behalter, wie
Behältnis (um 1480; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), übertragen: jede sprache ist gleichsam ein behältnis der eigensten begriffe eines volks (Klopstock; L059 DWb).
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