Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
befriedigen
(15. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) Weiterbildung von befrieden (s.unten);1 veraltet wie befrieden(1): alle sammelten Dorngesträuch, daß befriedigt würde ein Fruchthain (Voß) (so früher auch einfriedigen, "umfriedigen"), und befrieden(2): wie diese Staaten wieder zu befriedigen (Goethe); daneben
2zufriedenstellen‹, auch im Sinne von ›bezahlen‹ (vgl. L308 Kaspar Stieler), ›stillen‹: den Hunger, einen Wunsch, eine Erwartung befriedigen, jmdn. befriedigen (in bezug auf Wunsch und Erwartung); befriedigend als Schulnote zwischen gut und ausreichend (vgl. L056 Duden 151961).
befrieden mhd. bevriden (↑ "Frieden"), zunächst und noch heute »dichterisch« (L097 GWb)
1mit einer Schutzwehr umgeben‹: und ließ den Ort aussondern und befrieden (Luther) (neuere Ausgaben befriedigen); seit dem Frühneuhochdeutschen
2in friedlichen Zustand bringenuns wieder zu befrieden (Uhland), daß ein siegreiches Nazideutschland die Welt nie und nimmer befrieden könnte (Th.A306 Thomas Mann, Rundfunkreden, 29.11.1942).
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