Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
bedacht
(mhd. ) zu bedenken, präpositional nach dem reflexiven Gebrauch von "bedenken": auf etwas bedacht seintrachten‹: wil ich sein bedacht. auf… treue(Fleming; L059 DWb); negiertunbedacht (mhd. ), seit dem 17. Jahrhundert im heutigen speziellen Sinn ›unüberlegt‹, bis ins 18. Jahrhundert auch auf Personen bezogen: ein unbedachter liebhaber (Goethe; L059 DWb), seit dem Frühneuhochdeutschen vor allem »von sachen und begriffen aller art« (L059 DWb), in einem unbedachten augenblick(Moltke; L059 DWb), besonders auf Äußerungen bezogen ein unbedachtes wort (Gryphius; L059 DWb), unbedachtes kritisieren (v.Polenz; L059 DWb);
Bedacht Mask. , mhd. bedahtÜberlegung‹, zu "bedenken", fast nur noch in mit Bedacht: ⇓ "S046" Halt Raht vor der That / Oder / Alles mit Bedacht (1648 Wahlspruch Herzog Augusts von Wolfenbüttel, in: M.Gosky, Arbustum, 1650).
bedächtig ahd. bidahtic, mhd. bedæhtic; wie bedacht im Sinne von ›bedenkendlegt bedächtigen Hinterhalt (A075 Johann Wolfgang von Goethe Iphigenie 1781), bedächtig den Kopf wiegen; dann auch ›langsambedächtig arbeiten… hilft weiter als hitzig arbeiten (18. Jahrhundert; L264 Daniel Sanders); Er geht langsam, beinahe bedächtig (Jens; L097 GWb).
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