Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bank
1 ⇓ "S087" ⇓ "S077" Fem. , früher auch und noch jetzt alemannisch Mask. , germanisch (engl. bench); früh in romanische Sprachen aufgenommen und als 2Bank rückentlehnt. Vor allem1 ›Sitzgelegenheit für mehrere Personen‹, daneben
2 ›Unterlage‹, für Handwerkerarbeit: Hobelbank, "Drehbank" (L308 Kaspar Stieler), für zum Verkauf ausgelegte Waren: Fleischbank (L308 Kaspar Stieler), zur Stütze der Füße: "Fußbank" (1505; L059 DWb); übertragen von bankähnlichen Naturgebilden: "Sandbank" (L308 Kaspar Stieler), Wolkenbank;
⊚ durch die Bank »alle ohn Unterschied« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), eigentlich ›hintereinander weg, wie sie auf der Bank sitzen‹;
⊚ auf die lange Bank schieben ›hinzögern‹ (15. Jahrhundert), ursprünglich in die langen Truhen spielen, bringen im Gerichtswesen nach Einführung des römischen Rechts (15. Jahrhundert); die Truhe war Vorläufer des Aktenschrankes (vgl. L019 Wilhelm Borchardt 50ff.); Variante auf die lange Bahn schieben (A121 Johann Gottfried Herder 1,11). ↑ "Bankert".
Bänkelsänger mit ostmitteldeutscher Diminutiv-Form (1730 Gottsched, der auch Bänkchensänger hat; L164 Friedrich Kluge), »welcher auf den Gassen von hölzernen Bänken allerley Mordgeschichten absinget« (L004 Johann Christoph Adelung); vielleicht Lehnbildung nach ital. cantambanco, übertragen die gelehrten Bäncklein-Sänger (1709; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), dazu
Bänkelsang,
Bänkelgesang (L033 Joachim Heinrich Campe), wie "Moritat" und im Gegensatz zu "Ballade" triviale literarische Gattung, spöttisch »jedes schlechte Gedicht, das an Inhalt und Werth dem Liede eines Bänkelsängers ähnlich ist« (L033 Joachim Heinrich Campe).
2 ⇓ "S087" Fem. , im 15. Jahrhundert in der Bedeutung ›Wechselbank‹ (1409; L320 Trübner) ⇓ "S184" rückentlehnt < ⇓ "S098" ital. banco, franz. banque (↑ 1Bank ); im 18. Jahrhundert an die deutsche Wortform angeglichen (L081 FWb), aber mit Plural Banken;
1 »wechselbanck« (L105 Georg Henisch), weiter »eine öffentliche gemeine Casse« sowie »das Gebäude, in welchem sich eine solche… befindet« (L004 Johann Christoph Adelung); im 18. Jahrhundert dann auch
2 auf Glücksspiele bezogen »das Geld desjenigen, gegen welchen die übrigen Spieler spielen«, dazu eine Bank sprengen (L004 Johann Christoph Adelung), dazu Spielbank; nach der Vorstellung der Zusammenhäufung ⇓ "S147" neu
3 ›Sammelstelle‹, dazu Blutbank, Datenbank, "Samenbank" (alle L097 GWb);
Bank(e)rott ⇓ "S106" um 1500 < ⇓ "S098" ital. bancarotta ›zerbrochene Bank‹, in politischer Bedeutung: Inflation, dieser betrügerische Bankrott des Staates (A265 Kurt Tucholsky, Deutschland 13), danach adjektivisch bankerott werden (L004 Johann Christoph Adelung);
Bankier Anfang des 17. Jahrhunderts < franz. banquier, das ältere Bildungen verdrängt; ⇓ "S149" neu Banker (1968; L097 GWb) in meist englischer Aussprache, beliebtes Zeitungswort und seit den 80er Jahren bevorzugte Eigenbezeichnung.
Banknote 1774 aus dem ⇓ "S059" Englischen, vorher Bankzettel, Bankbillet.
2 ›Unterlage‹, für Handwerkerarbeit: Hobelbank, "Drehbank" (L308 Kaspar Stieler), für zum Verkauf ausgelegte Waren: Fleischbank (L308 Kaspar Stieler), zur Stütze der Füße: "Fußbank" (1505; L059 DWb); übertragen von bankähnlichen Naturgebilden: "Sandbank" (L308 Kaspar Stieler), Wolkenbank;
⊚ durch die Bank »alle ohn Unterschied« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), eigentlich ›hintereinander weg, wie sie auf der Bank sitzen‹;
⊚ auf die lange Bank schieben ›hinzögern‹ (15. Jahrhundert), ursprünglich in die langen Truhen spielen, bringen im Gerichtswesen nach Einführung des römischen Rechts (15. Jahrhundert); die Truhe war Vorläufer des Aktenschrankes (vgl. L019 Wilhelm Borchardt 50ff.); Variante auf die lange Bahn schieben (A121 Johann Gottfried Herder 1,11). ↑ "Bankert".
Bänkelsänger mit ostmitteldeutscher Diminutiv-Form (1730 Gottsched, der auch Bänkchensänger hat; L164 Friedrich Kluge), »welcher auf den Gassen von hölzernen Bänken allerley Mordgeschichten absinget« (L004 Johann Christoph Adelung); vielleicht Lehnbildung nach ital. cantambanco, übertragen die gelehrten Bäncklein-Sänger (1709; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), dazu
Bänkelsang,
Bänkelgesang (L033 Joachim Heinrich Campe), wie "Moritat" und im Gegensatz zu "Ballade" triviale literarische Gattung, spöttisch »jedes schlechte Gedicht, das an Inhalt und Werth dem Liede eines Bänkelsängers ähnlich ist« (L033 Joachim Heinrich Campe).
2 ⇓ "S087" Fem. , im 15. Jahrhundert in der Bedeutung ›Wechselbank‹ (1409; L320 Trübner) ⇓ "S184" rückentlehnt < ⇓ "S098" ital. banco, franz. banque (↑ 1Bank ); im 18. Jahrhundert an die deutsche Wortform angeglichen (L081 FWb), aber mit Plural Banken;
1 »wechselbanck« (L105 Georg Henisch), weiter »eine öffentliche gemeine Casse« sowie »das Gebäude, in welchem sich eine solche… befindet« (L004 Johann Christoph Adelung); im 18. Jahrhundert dann auch
2 auf Glücksspiele bezogen »das Geld desjenigen, gegen welchen die übrigen Spieler spielen«, dazu eine Bank sprengen (L004 Johann Christoph Adelung), dazu Spielbank; nach der Vorstellung der Zusammenhäufung ⇓ "S147" neu
3 ›Sammelstelle‹, dazu Blutbank, Datenbank, "Samenbank" (alle L097 GWb);
Bank(e)rott ⇓ "S106" um 1500 < ⇓ "S098" ital. bancarotta ›zerbrochene Bank‹, in politischer Bedeutung: Inflation, dieser betrügerische Bankrott des Staates (A265 Kurt Tucholsky, Deutschland 13), danach adjektivisch bankerott werden (L004 Johann Christoph Adelung);
Bankier Anfang des 17. Jahrhunderts < franz. banquier, das ältere Bildungen verdrängt; ⇓ "S149" neu Banker (1968; L097 GWb) in meist englischer Aussprache, beliebtes Zeitungswort und seit den 80er Jahren bevorzugte Eigenbezeichnung.
Banknote 1774 aus dem ⇓ "S059" Englischen, vorher Bankzettel, Bankbillet.