Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Bad
ahd. bad, mhd. bat, Plural beder, gemeingermanisch (engl. bath), wohl to-Bildung zu einem Verb ahd. baen ›erwärmen‹, das in süddt. ↑ "bähen" ›rösten‹ fortlebt;1 ›das (erwärmte) Wasser zur Reinigung, Heilung, Erfrischung‹ das Bad einlaufen lassen, vgl. auch
⊚ das Kind mit dem Bade ausschütten (↑ "Kind"); die Handlung ›das Baden im Wasser‹ Es lächelt der See, er ladet zum Bade (A222 Friedrich Schiller, Tell 1,1) und besonders die geeignete Örtlichkeit, daher weiter:
2 »Badestuben«, auch im Privathaus (L105 Georg Henisch), ›Badezimmer‹, heute üblicherweise mit ↑ "Toilette"(3);
3 ›Ort für die Behandlung von Krankheiten‹, »Heilbad« (L308 Kaspar Stieler): ins Bad reisen (L169 Matthias Kramer), vgl. die althochdeutschen Ortsnamen Badun›Baden‹ Wisibadun ›Wiesbaden‹ und mhd. badenvart »fahrt in ein bad« (L190 Lexer), "Seebad" (↑ "See"), bei Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise;
4 im 20. Jahrhundert wie Badeanstalt (L033 Joachim Heinrich Campe) ›öffentliche Anstalt zum Baden‹ im Freien ("Freibad" [↑ "frei"], Strandbad L056 Duden 1941) oder in der Halle (Hallenbad L056 Duden 1937).
baden ahd. badon, mhd. baden transitiv und reflexiv »Ich habe mich gebadet / bin gebadet worden« (L308 Kaspar Stieler), auch übertragen Die Hennen baden sich im Staub (L105 Georg Henisch);
⊚ baden gehen zum Ausdruck des Scheiterns (L337 WdG): etwas/ jmd. geht (mit etwas) baden, vielleicht nach österr. geh baden! ›scher dich fort!‹ Ende des 19. Jahrhunderts (L179 Heinz Küpper 1987). ↑ "ausbaden". Zusammensetzungen Badeanzug (L033 Joachim Heinrich Campe), Badehose (L033 Joachim Heinrich Campe), Badelaken (mhd. bade-lachen), Bademantel (L305 Christoph Ernst Steinbach), "Badenixe" ↑ "Nixe", Badewanne für mhd. bademuotter, Badezimmer (L033 Joachim Heinrich Campe), älter Bad(e)stube ↑ "Stube".
Bader ⇓ "S035" ›Betreiber eines öffentlichen Bades‹, damit früher auch ›Barbier‹ und ›Chirurg‹, seit 1833 (L110 Johann Christian August Heyse, HWb.) veraltet: ein Bader muß spaßig sein, man will doch was hören, wenn man sich den Bart oder das Haar scheren läßt (A112 Friedrich Hebbel, Bernauer 1,3).
⊚ das Kind mit dem Bade ausschütten (↑ "Kind"); die Handlung ›das Baden im Wasser‹ Es lächelt der See, er ladet zum Bade (A222 Friedrich Schiller, Tell 1,1) und besonders die geeignete Örtlichkeit, daher weiter:
2 »Badestuben«, auch im Privathaus (L105 Georg Henisch), ›Badezimmer‹, heute üblicherweise mit ↑ "Toilette"(3);
3 ›Ort für die Behandlung von Krankheiten‹, »Heilbad« (L308 Kaspar Stieler): ins Bad reisen (L169 Matthias Kramer), vgl. die althochdeutschen Ortsnamen Badun›Baden‹ Wisibadun ›Wiesbaden‹ und mhd. badenvart »fahrt in ein bad« (L190 Lexer), "Seebad" (↑ "See"), bei Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise;
4 im 20. Jahrhundert wie Badeanstalt (L033 Joachim Heinrich Campe) ›öffentliche Anstalt zum Baden‹ im Freien ("Freibad" [↑ "frei"], Strandbad L056 Duden 1941) oder in der Halle (Hallenbad L056 Duden 1937).
baden ahd. badon, mhd. baden transitiv und reflexiv »Ich habe mich gebadet / bin gebadet worden« (L308 Kaspar Stieler), auch übertragen Die Hennen baden sich im Staub (L105 Georg Henisch);
⊚ baden gehen zum Ausdruck des Scheiterns (L337 WdG): etwas/ jmd. geht (mit etwas) baden, vielleicht nach österr. geh baden! ›scher dich fort!‹ Ende des 19. Jahrhunderts (L179 Heinz Küpper 1987). ↑ "ausbaden". Zusammensetzungen Badeanzug (L033 Joachim Heinrich Campe), Badehose (L033 Joachim Heinrich Campe), Badelaken (mhd. bade-lachen), Bademantel (L305 Christoph Ernst Steinbach), "Badenixe" ↑ "Nixe", Badewanne für mhd. bademuotter, Badezimmer (L033 Joachim Heinrich Campe), älter Bad(e)stube ↑ "Stube".
Bader ⇓ "S035" ›Betreiber eines öffentlichen Bades‹, damit früher auch ›Barbier‹ und ›Chirurg‹, seit 1833 (L110 Johann Christian August Heyse, HWb.) veraltet: ein Bader muß spaßig sein, man will doch was hören, wenn man sich den Bart oder das Haar scheren läßt (A112 Friedrich Hebbel, Bernauer 1,3).