Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
backen
ahd. bachan(altengl. bacan), mhd. bachen, starkes Verb, Präteritum buk(veraltet), schwaches Verb backte; Partizip ohne ge- in "altbacken" (↑ "alt"), "hausbacken" (↑ "Haus"), dagegen frischgebacken übertragen, um einen gerade eingetretenen Zustand auszudrücken, bei J. L.L078 Johann Leonhard Frisch ein neugebackener Edelmann; zunächst1 Gegensatz von "kochen", "braten", "sieden", 1"rösten", v. a. von Brot und Kuchen: Was jr backen wolt das backet / vnd was jr kochen wolt das kochet (A180 Martin Luther, 2. Mose 16,23), dann auch Fisch, Eier backen (vgl. L308 Kaspar Stieler); im Sinne von ›trocknen‹ auf Obst bezogen (L308 Kaspar Stieler); jetzt umgangssprachlich verallgemeinert ›fertigstellen, schaffen‹ in
⊚ etwas (nicht) gebacken kriegen; intransitiv: Das Brot bäckt schon (L004 Johann Christoph Adelung); daraus
2 ›zusammenkleben, zusammenhaften‹, im Sinne von ›frieren‹ es wird heute Nacht backen (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), so noch heute auf Schnee bezogen (L337 WdG); in Zusammensetzung etwa das Haar ist mit Blut zusammengebacken (Opitz; L004 Johann Christoph Adelung), ⇓ "S193" schülersprachlich backenbleiben: ›Backengeblieben?‹ ›Klebengeblieben, sitzengeblieben, nicht versetzt – kann ich mir gar nicht denken von Ihnen‹ (H.A151 Hermann Kant, Aula 41). ↑ "Gebäck", "Zwieback" (↑ {{link}}zwie{{/link}}-).
Backfisch ursprünglich ›junger, kleiner Fisch, der sich nur zum Backen eignet‹, daher im 16. Jahrhundert ⇓ "S211" studentensprachlich ⇓ "S027" übertragen
1 ›unreifer Student‹ (veraltet), wohl auch ⇓ "S022" angelehnt an baccalaureus (niedrigster akademischer Grad im Mittelalter), zugleich
2 ›junges Mädchen (in der Pubertät)‹, umgangssprachlich bis ins 20. Jahrhundert, inzwischen ebenfalls veraltend.
Backstein›(»gebackener«) roter Ziegelstein‹, mittelniederdt. backsten, vgl. die norddeutsche Backsteingotik.
Bäcker mhd. becker (mit e noch L059 DWb), z. B. Kuchenbäcker, Pastetenbäcker, Zuckerbäcker (L308 Kaspar Stieler), oberdt. Beck (spätahd. becko); dafür besonders ⇓ "S163" westoberdt. Pfister (ahd. phistur < lat. pistor); dazu
Bäckerei (15. Jahrhundert).
⊚ etwas (nicht) gebacken kriegen; intransitiv: Das Brot bäckt schon (L004 Johann Christoph Adelung); daraus
2 ›zusammenkleben, zusammenhaften‹, im Sinne von ›frieren‹ es wird heute Nacht backen (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), so noch heute auf Schnee bezogen (L337 WdG); in Zusammensetzung etwa das Haar ist mit Blut zusammengebacken (Opitz; L004 Johann Christoph Adelung), ⇓ "S193" schülersprachlich backenbleiben: ›Backengeblieben?‹ ›Klebengeblieben, sitzengeblieben, nicht versetzt – kann ich mir gar nicht denken von Ihnen‹ (H.A151 Hermann Kant, Aula 41). ↑ "Gebäck", "Zwieback" (↑ {{link}}zwie{{/link}}-).
Backfisch ursprünglich ›junger, kleiner Fisch, der sich nur zum Backen eignet‹, daher im 16. Jahrhundert ⇓ "S211" studentensprachlich ⇓ "S027" übertragen
1 ›unreifer Student‹ (veraltet), wohl auch ⇓ "S022" angelehnt an baccalaureus (niedrigster akademischer Grad im Mittelalter), zugleich
2 ›junges Mädchen (in der Pubertät)‹, umgangssprachlich bis ins 20. Jahrhundert, inzwischen ebenfalls veraltend.
Backstein›(»gebackener«) roter Ziegelstein‹, mittelniederdt. backsten, vgl. die norddeutsche Backsteingotik.
Bäcker mhd. becker (mit e noch L059 DWb), z. B. Kuchenbäcker, Pastetenbäcker, Zuckerbäcker (L308 Kaspar Stieler), oberdt. Beck (spätahd. becko); dafür besonders ⇓ "S163" westoberdt. Pfister (ahd. phistur < lat. pistor); dazu
Bäckerei (15. Jahrhundert).