Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Auszug
(mhd. )1 Zu "ausziehen"(1) in der allgemeinen Bedeutung ›herausziehen‹ nicht üblich, jedoch in Spezialisierungen: Vereinzelt braucht es Schiller von dem, was in der Lotterie gezogen wird: Nullen sind der Auszug. Früher auch synonym mit "Extrakt" (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann), auch mit "Quintessenz", ›das Feinste in seiner Art‹, vgl. du Auszug aller tödtlich feinen Kräfte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,694). Am gewöhnlichsten Auszugaus einem Schriftstück (Luther), danach übertragen die edelsten Denkmäler griechischer und römischer Bildhauerkunst in einem kurzen geschmackvollen Auszug versammelt (Schiller). Frühneuhochdeutsch ›Ausnahme‹, ›Ausfluchtsolche Stück trewlich halten / on allen betrug vnd auszug (A180 Martin Luther, 1.Makkabäer 8,26). Südostdeutsch AuszugAltenteil‹, eigentlich ›was ausgenommen wird bei der Übergabe des Gutes‹; dazu AuszüglerAltsitzer‹, noch landschaftlich;
2 zu "ausziehen"(2) allgemein.
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