Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
austun
(ahd. ) in verschiedenen Verwendungen. Mit Bezug des "aus" auf das Subjekt: veraltet Kinder austun (zur Erziehung, in einen Dienst), Geld austunausleihen‹, einen Weinberg austun (zur Bearbeitung) (Luther), entsprechend Wiesen, Äcker austunverpachten‹ (L092 GoeWb); noch heute Kleider, Schuhe austun wie "ausziehen". Reflexiv frühneuhochdeutsch sich austunsich für etwas ausgeben‹; bei Goethe ›sich auslassen‹: wenn der Verfasser sich zu weitläufig ausgetan hatte; mit Genitiv oder den Genitiv vertretendem Pronomen essich merken lassen‹ öfters bei Musäus, vgl. sich seines Verlustes gar nicht daheim auszutunob sie sichs gleich nicht austat. Anders ein Licht, ein Feuer austun wie auslöschen; veraltet einen Rechnungsposten oder dgl. im Register austuntilgen‹, frühneuhochdeutsch (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) und noch Goethe.
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